Noch kennt ihn jeder von uns, den Namen Kodak. Aktuell denkt man dabei mehr an kleine kompakte Digitalkamera, digitale Bilderrahmen und vielleicht noch die Sofortbilddrucker beim Drogeriemarkt um die Ecke, doch die Geschichte und das Spektrum von Kodak war einst weit größer.
Als zum Beispiel noch mit analogen Kameras fotografiert wurde, war fast jeder Film in einer Kamera von Kodak.
Auch sonst rief das Unternehmen, welches seit 1892 besteht, in seiner Geschichte viele Innovative ins Leben. So war es Kodak die als erste Firma der Welt, die 1987 eine digitale Spiegelreflexkamera (Kurz DSLR) auf den Markt brachten. Ein Markt der heute von Nikon und Canon dominiert wird und als dritte nimmt sich auch Sony ein Stück vom Kuchen, welche vor wenigen Jahren Minolta aufgekauft haben.
1991 brachte Kodak dann mit der DC-100 die erste Digitalkamera auf den Markt, so wie wir es heute aus den Regalen jedes Elektronikmarktes gewohnt sind. Die 25.000 DM (etwa 12.500 Euro) dürften aber den Geldbeutel vieler gesprengt haben.
1992 versuchte Kodak den immer größer werdenden Markt der digitalen Welt zu gestalten und brachte die Kodak Foto-CD raus. Der Weg wurde geebnet, Bilder auch digital auf eine CD zu bannen und am Computer zu betrachten oder von dort aus erneut zu entwickeln.
2004 kehrte Kodak dann dem analogen Filmmaterial den Rücken zu und stellte die Produktion ein. Damit ging die erste bahnbrechende Ära des Unternehmens von dannen.
2005 verabschiedete sich das Unternehmen von der Herstellung von Schwarzweiß-Fotopapier, was aus der massiven Zunahme der Digitalfotografie resultierte.
2009 beendet Kodak nach 74 Jahren die Produktion des Farbfilmdias „Kodak Kodachrome“ ein. Über die Jahre eines der anhaltenden erfolgreichen Produkte von Kodak, doch das digitale Zeitalter fordert seine Opfer.
Bis 2010 hat Kodak immer wieder div. Umstrukturierungen hinter sich gebracht, um auch im digitalen Zeitalter am Ball zu bleiben. Diverse Patente hatte sich das Unternehmen auch gehortet, vor allem im Zusammenhang mit der digitalen Fotografie. Kodak zögerte einst auch nicht eine Klage gegen Apple, samsung und HTC zu richten, weil man Patentverletzungen im Bereich der digitalen Fotografie fand. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen bereits verlauten lassen, insolvent zu sein.
Man vermutet das Kodak mit seiner Patentsammlung und der Klage den Marktwert der Patente steigern wollte. Wie es ausgegangen ist, weiß ich persönlich nun aber nicht. Die Stille um das Thema sprich aber für einen schlechten Ausgang für Kodak.
Die Insolvenz von Kodak hinterlässt jedoch viele Spuren und ein so großes Unternehmen ist auch sehr träge bei möglichen Reaktionen und Schritten.
So war es auch recht verdächtig das man aus dem Bereich der Bildbestellung aus dem Internet so gut wie nichts mehr hörte, während vor der Insolvenz bei mir noch recht regelmäßig Angebote per Mail eintrudelten.
Nun verliert Kodak auch hier weiteren Boden und verkündete gestern in einer E-Mail, dass man zum 2. Juli den Dienst „Kodak Gallery“ einstellen wird. Damit stößt Kodak einen weiteren Bereich ab der im Zusammenhang mit digitaler Fotografie steht.
Leider hatte Kodak in den vergangenen Jahren zu wenig auf die digitale Technik beim Konsumenten gesetzt, während andere Unternehmen ständig am weiter entwickeln wahren. Trotz der vielen innovativen Ideen, von denen andere sicher auch abgeschaut haben, scheint die Zukunft von Kodak ins ungewisse zu rutschen. Vielleicht wird es in Zukunft einfach nur noch ein Name in der Geschichte der Fotografie sein, was in seiner ganz eigenen Form mehr als bedauerlich sein würde, denn ohne Kodak währen wir vielleicht nie so weit mit der Fotografie gekommen, wie wir heute sind.
Quelle der zeitlichen Angabe: wikipedia