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Berlinalereport – Tesoros

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Titel: Tesoros

Über den Film:
Tesoros ist eine eher dokumentarische Reise zur mexikanischen Pazifikküste von Barra de Potosí. Man begleitet zu Beginn eine Familie mit drei Kindern, die von der Stadt kommt und an der Küste ihre neue Heimat aufsucht.
Lucas (Lucas Barroso Tillinger), der mit etwa drei Jahren der jüngste Sohn der Familie, scheint seitens der Kinder, die größte Vorfreude auf die neue Umgebung zu besitzen, der sieben jährige Sohn Dylan (Dylan Sutton Chávez) hängt hingegen schon lieber mal am Tablet rum, um ein Spiel mit Piraten zu spielen (er liebt Piratengeschichten) und das älteste Kind, die etwa 11 jährige Andrea (Andrea Sutton Chávez), würde am liebsten wieder zurück in die Stadt… Das jedenfalls spiegelt sich in ihrem Gesicht wieder.
Vor Ort lebt Jacinta (Jacinta Chávez) mit ihrer Familie und Freunden. Sie ist auch die Erzählerin der Geschichte und ihr Vater ist Biologe. Sie erwarten bereits ihre Neuankömmlinge, doch bis diese eintreffen, führt uns Jacinta ein wenig in ihr Leben ein. Man bekommt einen kleinen Einblick in den Alltag von Familienleben, Schule und Freizeit so wie der Umgebung.

Dylan, Lucas und Andrea bei der Anreise nach Barra de Potosí

Die Schule befindet sich zu Beispiel direkt am Meer, die Anreise erfolgt morgens im Jeep mit anderen Klassenkamaraden und der Unterricht hat, innerhalb des Films, recht viel mit dem Leben im Ort und der nahen Umgebung zu tun. Die Menschen leben dort sehr im Einklang mit dem Meer und den Kindern wird mitunter vermittelt, wie schützenswert das natürliche Biotop vor der Haustür ist. Statt in den Zoo zu gehen, helfen die Kinder hier kleinen Schildkröten sicher ins Meer zu kommen. Aber auch die Kinder erzählen sich viel aus der Umgebung, berichten mitunter von Waal-Sichtungen und anderen Tieren die sie so erlebt haben.

Doch zurück zur Familie die neu in Barra de Potosí ist. Der kleinste Sohn hat seine neue Umgebung bereits fest im Griff. Während er am liebsten mit Wasser spielt, sitzt sein Bruder (Dylan) weiterhin vor dem Piratenspiel, bis er feststellt das die virtuelle Karte der Umgebung in der sie nun leben, ziemlich ähnelt. Könnte es sein, dass in Barra de Potosí wirklich mal Piraten waren und wenn ja, dann müsste es vielleicht einen echten Piratenschatz vor Ort geben? Andrea zeigt sich weiterhin eher abgeneigt ihrer neuen Umgebung gegenüber, hat aber langsam etwas Anschluss in der Schule gefunden zu anderen gleichaltrigen. Sie ist zwar sehr schweigsam, aber kommt letztlich doch gerne mal mit wenn die anderen was erkunden wollen oder ihr zeigen möchten.
Dylan hat mit Hilfe seiner neuen Schulfreunde inzwischen auch mehr über einen möglichen Schatz herausgefunden. Tatsächlich war einmal ein Pirat in der Gegend unterwegs, dessen Name Francis Drake war. Doch wo könnte er den Schatz versteckt haben? Gemeinsam mit seiner älteren Schwester, Jatinca und ihren neuen Freunden begeben sie sich zu Land und auf dem Meer auf die Suche und wir als Zuschauer sehen dabei wundervolle Motive mit einer schönen Umgebung und einer Vielfalt an verschiedenen Tieren. Auch lernen wir ein wenig von der dortigen Lebenskultur kennen.

© Cine Ermitaño / Gerardo Barroso/Lisa Tillinger | Jacinta (links) auf der Suche nach dem Schatz

Fazit: 
Es ist ungewohnt einen Film aus Mexico zu sehen, der eine so lockere Geschichte über das dortige Leben zeigt. Viele Filme die ich hier kenne, zeigen eher genau das Gegenteil. In einem Interview bei der TAZ erklärt die Regisseurin, dass dies jedoch genau beabsichtig ist. Dieser sehr dokumentarische Film, wo die Geschichte rund um die Menschen eher wie ein kleines liebevolles Beiwerk wirkt, ist wie Urlaub im Paradies. Eine sehr ruhige Erzählweise bringt auch Kindern nahe, wie man an anderen Orten dieser Erde leben kann und welche kulturelle Vielfalt es gibt. Für Erwachsene hat der Film neben den wundervollen Bildmotiven auch ein paar lustige Elemente zu bieten.
Alles in allem ein gelungener Familienfilm der die sonst übliche Form einer Dokumentation auch mal etwas unterhaltsamer Verpackt. Am meisten hat mir hier die Gemeinschaft aller dortigen Anwohner gefallen. Hier hat jeder geholfen wo er konnte und jeder war willkommen und man hat auch miteinander geteilt.
Nach dem Film ist man dann durchaus geneigt, seinen Reisekoffer zu packen. Ich konnte aber leider nicht mehr als meinen kleinen Berlinale-Rucksack packen, denn am Nachmittag hatte ich bereits einen weiteren Film am letzten Berlinale-Tag auf dem Programm.

Darsteller:
Jacinta Chávez (Jacinta)
Dylan Sutton Chávez (Dylan)
Andrea Sutton Chávez (Andrea)
Lucas Barroso Tillinger (Lucas)
Michelle Organiz (Michel)
Aranza Bañuelos (Aranza)
Julio César Reyes (Julio)
Matilde Hernández (Mati)
Julieta Bárcenas (Julieta)
Jazmin Bárcenas (Jazmin)

Regie:
María Novaro

Infos zum Film inkl. kurzen Filmausschnitt:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201715305#tab=filmStills

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