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Berlinalereport – Piata Lod‘

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

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Dieser Film wurde mit den Gläsernen Bären der Kinderjury der Berlinale Generation ausgezeichnet.

Titel: Piata loď | Little Harbour | Das fünfte Schiff

Über den Film:
Viele Kinder haben kein sehnlicheren Wunsch als nach Liebe und Zuneigung ihrer Eltern, so auch die 10 jährige Jarka. Sie lebt zusammen mit Ihrer Mutter Lucia und der sehr kranken Großmutter in einer kleinen chaotischen und ziemlich heruntergekommen Wohnung. Der Mutter ist es dabei völlig egal, welche Bedürfnisse Jarka besitzt, Hauptsache sie kann ihr eigenes Leben kompromisslos durchziehen und schenkt ihrer Tochter dabei wenig bis keine Beachtung. So landen zum Beispiel immer wieder neue Männer in der Wohnung und wenn einer der Männer das Kind mal bemerkt und fragt wer das ist, gibt es nur ein „Beachte Sie nicht“ seitens der Mutter. Ebenso nimmt sie sich auch regelmäßig die Freiheit über ein paar Tage garnicht mehr in der Wohnung auf zu tauchen und hinterlässt nichts weiter als ein paar Euros für Jarka.
Den einzigen Freund den Jarka kennt ist Kristian, der im selbigen Haus wohnt. Er führt genau das gegenteilige Leben mit übervorsichtigen Eltern die in einer Wohnung leben, die einem Reinraum gleicht und ihren Sohn am liebsten von allen fern halten würden, dass außerhalb der vier Wände statt findet.

Jarka (Vanessa Szamuhelová) genießt einen der wenigen Momente in denen sie ihrer Mutter sehr nahe sein kann.

Als dann eines Tages die Großmutter verstirbt und Jarkas Mutter sich erneut für mehre Tage aus dem Haus begibt, möchte Jarka ihr mit dem Zug folgen. Von ihren letzten Euros kauft sie sich ein Zugticket, doch auf dem Weg zum Bahnsteig beobachtet sie eine Mutter mit einem Zwillingswagen und ist für einen Moment bewegt, wie rührend sich jene um ihre zwei Kinder zu kümmern scheint. Jene Mutter bemerkt Jarka und bittet sie nach einem kurzen Dialog, mal für einen Augenblick auf die zwei Babys aufzupassen, sie wolle nur mal kurz auf die Toilette. Jarka kommt dieser Bitte ohne zu zögern nach, ahnt jedoch nicht, dass die Mutter alles andere vor hat als wieder zu kommen. Als die Zwillingsmutter nicht mehr auftaucht, begibt sich Jarka auf die Suche nach ihr und findet sie auf einer anderen Seite vom Bahnsteig wieder an einen Kiosk beim trinken und rumalbern mit anderen Männern. Beim Versuch die Mutter zu erreichen, steht sie nun im Konflikt zwischen dem Aufpassen auf die zwei Babys oder das sie ihren Zug verpasst. Schließlich entscheidet sie sich für die Abreise, doch kommt nicht mehr rechtzeitig ans Gleis und auch von der Zwillingsmutter fehlt nun plötzlich jede Spur. Jarka kehrt zurück zu den Zwillingen und entscheidet sich dafür, sich um die beiden zu kümmern und ihnen nun die Liebe einer Mutter zu spenden. Damit dies niemanden weiter auffällt, zieht sie sich in ihr persönliches Domizil zurück, eine alte Hütte auf dem Grundstück das der Großmutter gehört und in der sie es sich auf kindliche weise bereits gemütlich gemacht hat. Später bindet sie auch Kristian in das Geheimnis mit ein und gemeinsam wollen die beiden nun wie Eltern für die Zwillinge sein, was beide vor ungeahnte Herausforderungen und auch Konflikte stellt. Doch anders als Erwachsene können Kinder sich schnell in eine imaginäre Welt begeben und dadurch ganz eigene Wege für eine Lösung finden.

Zusammen mit ihrem einzigen Freund Kristian (Matúš Bačišin) versteckt sich Jarka (Vanessa Szamuhelová) in der Gartenlaube der Großmutter

Fazit: 
Piata Lod‘ ist anhand der Filmbeschreibung als persönlicher Favorit herausgegangen, um so spannender war es natürlich, am Sonntag den gesamten Film zu sehen. Ich wurde nicht enttäuscht, denn das Drama aus der Tschechei / Slowakei glänzte mit wunderbaren Kammereinstellungen und einer ergreifenden Geschichte. Man konnte sich gut in die Lage von Jarka hineinversetzen und jede Ablehnung die dieses Kind einstecken musste, bewegte auch mich als Zuschauer. Lediglich der Charakter von Kristian wirkte teilweise etwas überzeichnet (vor allem die Szenen in seiner Wohnung) und wirkte somit manchmal etwas deplatziert zum Gesamtwerk. Auf der anderen Seite dürfte dieser Schritt gerade dem jüngeren Publikum klar verdeutlicht haben, wie unterschiedlich doch manche Leben verlaufen können.

Darsteller:
Vanessa Szamuhelová (Jarka)
Matúš Bačišin (Kristian)
Katarína Kamencová (Lucia)
Johanna Tesařová (Irena)

Infos zum Film inkl. kurzen Filmausschnitt:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201715609#tab=filmStills

Offizielle Website:
http://filmpiatalod.sk/en/

Weitere Spielzeiten während der 67. Berlinale:
Mo. 15.02. 15:30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain  (Online bereits ausverkauft)
Fr. 17.02. 15:30 Uhr im Zoo Palast (Vorverkauf ab 14.2. um 10 Uhr)

PS: Onlinekontingente sind sehr gering auf der Berlinale und gerne schnell ausverkauft. Schaut an den offiziellen Verkaufsstellen vorbei oder sucht bei eBay Kleinanzeigen bzw. gebt ein Gesuche für Karten dort ab. Ebenfalls gibt es auch Restkarten an der Tageskasse des jeweiligen Kinos, hier sollte man dann aber früh genug dort sein (Etwa. 45 Minuten vor Beginn)
Karten für die Generation kosten übrigens 4 Euro (plus ggf. 1,50 Euro für eine Onlinereservierung), also lasst euch nicht auf überteuerte Kartendeals ein!!!

Bilder aus dem Q&A im HKW:


Trailer:

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