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Berlinalereport – As duas Irenes

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Titel: As duas Irenes | Two Irenes | Zweimal Irene

Über den Film:
Irene lebt gemeinsam mit Mutter, Vater und zwei Geschwistern in einer wohlhabenden Umgebung und recht traditionell. So wird zum Beispiel stets auf den Vater gewartet, bis man gemeinsam mit dem essen beginnt.
Ihr Alltag ist dabei jedoch eher recht monoton und als Zweitälteste findet sie auch recht wenig Aufmerksamkeit, zumal ihre Schwester gerade in Vorbereitung ihrer Hochzeit ist. Generell wirkt ihre ältere Schwester auch recht eingebildet und sieht sich selbst als die schönste in der Familie an. Dennoch ist sie für Irene ein Vorbild, sie würde sich gerne auch so kleiden. Ihre kleiner Schwester ist noch das Nesthäckchen der Familie und so beschäftigt sich Irene meist mit beobachten Dingen, die ihr interessant erscheinen. Meist tut sie das im verborgenen, da es keiner mitbekommen soll, was in der eigenen Familie aber nicht wirklich schwer ist.
Dann begegnet Irene einem gleichaltrigen Mädchen, beobachtet sie aufmerksam auf einer Art Modeschau und entdeckt dabei jemanden vertrautes der dem anderen Mädchen zulächelt und klatscht… Ihren Vater. Kurz darauf fällt durch einen Lautsprecher auch der Name der anderen, die ebenfalls Irene heißt.
Die beiden begegnen sich wieder, als Irene im Auftrag der Eltern das Hochzeitskleid der älteren Schwester bei einer Schneiderin anpassen lassen soll, wo auch das andere Mädchen lebt.

© Roseira Filmes and Lacuna Filmes | Beide heißen sie Irene. Isabela Torres (l.) und Priscila Bittencourt (r.)

Das sie den selben Namen besitzen, verheimlicht Irene jedoch zu Beginn der nun aufblühenden Freundschaft, die nicht gegensätzlicher sein könnte. Vorerst nennt sich Irene gegenüber ihre neuen Freundin wie die Haushälterin ihrer Familie „Madalena“. Die andere Irene ist zwar nicht so gut betucht, aber sie genießt ein deutlich freieres Leben und ist erheblich draufgängerischer. Jungs werden von ihr wie ein Stück Schokolade probiert und bewertet und das zu jeder erdenklichen Möglichkeit die sich ihr bietet, wie im Park oder im Kino. Irene selbst macht dabei das, was sie am besten kann, nämlich beobachten. Mit der Zeit bemerken die beiden Mädchen jedoch, dass sie offensichtlich mehr Gemeinsamkeiten besitzen als sie bisher angenommen haben, vor allem als es um ihre Väter geht. Irene beginnt als erste zu realisieren, dass ihr Vater offensichtlich ein Doppelleben führt und als eine gute Beobachterin werden die Zeichen dafür nach ihrer Feststellung zunehmend deutlicher. Als die beiden merken, dass sie auch noch die selben Namen tragen, ist klar das sie den selben Vater haben.

© Roseira Filmes and Lacuna Filmes | Die beiden haben sich angefreundet und unternehmen immer mehr gemeinsam

Fazit: 
Dieser Film geht sehr feinfühlig mit den Charakteren des Films um und auch die Geschichte wird sehr ruhig erzählt. Wenn man Irene in den ersten Minuten erlebt, lernt man sie als sehr zurückhaltenden bzw. schüchternen Menschen kennen, mit der Zeit wird aber klar, dass sie in der Familie recht wenig zu melden hat und das dieser Alltag keine leichte Last ist für sie. Natürlich rebelliert sie dem Alter entsprechend auch immer wieder gegen ihre Eltern, vor allem als sie auf ihre neue Freundin trifft die ihr eine völlig neue Welt öffnet. Die Geschichte um den gemeinsamen Vater baut sich erst im späteren Verlauf des Films auf, so das auch ein gelungener Spannungsbogen am richtigen Punkt aufgebaut wird. Das Ende des Films ist ebenfalls sehr gelungen und ich musste bei der gesamten Geschichte im Nachhinein ein wenig an die Geschichte von „Das doppelte Lottchen“ denken.
Als Background Info hat man dann noch erfahren, dass diese Zweierbeziehungen in Teilen Brasiliens garnicht so ungewöhnlich sind. Es passiert sehr oft, das Männer zwischen zwei Familien pendeln und dies verheimlichen und auch mehrere Kinder haben. Es ist also keine frei erfundene Geschichte, die man hier zu einem Filmwerk vollendet hat.

Darsteller:
Priscila Bittencourt (Irene de Mirinha)
Isabela Torres (Irene de Neuza)
Marco Ricca (Tonico)
Inês Peixoto (Neuza)
Susana Ribeiro (Mirinha)
Teuda Bara (Madalena)
Maju Souza (Solange)
Ana Reston (Cora)
Marcela Moura (Doroti)

Infos zum Film inkl. kurzen Filmausschnitt:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201715609#tab=filmStills

Weitere Spielzeiten während der 67. Berlinale:
Di 14.02. 14:15 Uhr im Cinemaxx am Potsdamer Platz  (Online Tickets verfügbar)
Do 16.02. 09:30 Uhr im Zoo Palast (Online Tickets verfügbar)
Fr 17.02. 12:30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain (Vorverkauf ab 14.2. um 10 Uhr)

PS: Onlinekontingente sind sehr gering auf der Berlinale und gerne schnell ausverkauft. Schaut an den offiziellen Verkaufsstellen vorbei oder sucht bei eBay Kleinanzeigen bzw. gebt ein Gesuche für Karten dort ab. Ebenfalls gibt es auch Restkarten an der Tageskasse des jeweiligen Kinos, hier sollte man dann aber früh genug dort sein (Etwa. 45 Minuten vor Beginn)
Karten für die Generation kosten übrigens 4 Euro (plus ggf. 1,50 Euro für eine Onlinereservierung), also lasst euch nicht auf überteuerte Kartendeals ein!!!

Trailer:

Bilder aus dem Q&A im HKW:


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