Skip to content
Menu

Nikon D50 – Zurück zu den Wurzeln der Fotografie

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Vor der Anschaffung dieser Kamera habe ich mich mit einer Casio Excilim EX100 zufrieden gegeben. Einen Weg den Hobbyfotografen sicherlich oft einschlagen, also erstmal eine einfache Digitalkamera kaufen mit der man schnell ein paar Schnappschüsse machen kann. Nachdem ich im Oktober 2005 eine Reise nach Greichenland gemacht habe und die Ergebnisse meiner „Fotosessions“ begutachtet habe, war mir klar das ich mir nun mehr abverlangen sollte. Ein klares Ziel wurde für mich eine digitale Spiegelreflexkamera. Ursprünglich favorisierte ich hier eine Kamera aus dem Hause „Canon“ doch nachdem man mich in einem berliner Fachgeschäft etwas abblitzen lassen hat (ein ziemlich jung aussehnder Mensch möchte sich eine Kamera im Wert von rund 800 Euro kaufen…), war mein zweiter Gang zu einem anderen Fachladen durchaus erfolgreicher. Hier empfahl man mir die Nikon D50, jene Kamera die ich mir nun zugelegt habe. Sie war zu jenem Zeitpunkt sogar 200 Euro billiger im Vergleich zur Canon, da Nikon zu jener Zeit noch eine 100 Euro Cashback Aktion durchführte. Schnell war mir nach den ersten Eindrücken klar, das es nun diese Kamera werden soll, zumal der Preis mehr als Fair war.

Seit nun über einem Jahr ist sie für mich ein stetiger Begleiter geworden. Die Aufnahmen die ich machen konnte sind phänomenal, die Reaktionszeit ist kein Vergleich zu den einfachen digitalen Kameras wie sie uns schön geredet werden und das arbeiten mit dem Objektiv (18 – 55 mm) macht nicht nur haptisch viel mehr her sondern ist ein wirklicher Segen. Binnen Sekunden kann man von weit weg bis nahe dran gehen, was mit den kompakten definitiv nicht möglich ist.
Die automatische Fokussierung ist beeindruckend schnell und präziese (selbst ein professioneler Fotograf den ich kenne, ist beeindurckt vom Autofokus der Nikon-Reihe). Es gibt eigentlich keine Situation in der jener Autofokus versagt. Lediglich im Schwimmbad hatte ich Probleme, doch hier bin ich wirklich nicht enttäuscht, denn woher soll die Kamera bei so viel Bewegung und Elemetnen wissen, was ich nun genau fotografieren möchte. Doch dafür kann man ja relativ einfach in den manuellen Modus wechseln.

Als Referenz verwende ich Fotos die ich über 6 Monate lang in einer großen Kita gemacht habe. Die Kinder sind im Alter von einem Jahr bis hin zu 11 jährigen Schulkindern im Hort. Und gerade bei Kindern ist es für eine Kamera eine Herausforderung gute Bilder hin zu bekommen, da sie stetig in Aktion sind und gerne beginnen faxen zu machen, wenn sie bemerken das sie abgelichtet werden. Hier können Sekunden entscheidend sein für ein guten Schnappschuss der aus dem Alltag gegriffen ist. In vielen variablen Lichtsitationen zeigt sich die Kamera als sehr Benutzerfreundlich und kompatibel.
Lediglich bei Neonbeleuchtung werden die Bilder bei mir immer sehr gelbstichig, hier muss ich aber sicherlich noch mehr mit den Einstellungen und der manuellen Fotografie experimentieren.

Etwas gewöhnungsbedürftig wurde für mich jedoch die Bildvorschau. Fast jeder der eine Digitalkamera in den Händen gehalten hat, kennt den „Vorteil“ das man im Monitor sehen kann, was man ablichten möchte. Dies ist bei einer digitalen Spiegelreflexkamera wie der Nikon D50 nicht möglich, denn in der Kamera befindet sich logischer weise ein Spiegel der das Bild vom Objektiv an den Sucher weitergibt. Sobald das Bild gemacht wird, klappt der Spiegel in Sekundenbruchteilen weg und gibt somit den Weg zum CCD Sensor frei, das Bild ist gemacht und erscheint dann erst in der Vorschau. Seit diesem Jahr (2006)gibt es aber bereits erste Spiegelreflexkameras die eine Livevorschau ermöglichen, diese befinden sich jedoch jenseits des Preises dieser Kamera.

Ich fasse mal die positiven und negativen Aspekte zusammen, die ich in den halben Jahr gesammelt habe..

Positiv:
Austauschbare Objektive, dem „Herz“ einer Kamera (was man bei einer digitalen Spiegelreflex als Standart bezeichnen kann, aber man sollte es mal erwähnen)
Voll kompatibel zu „alte“n Nikonkompatiblen Objektiven
Schnelle Reaktionszeit
Serienbildfunktion mit Nutzung eines kleinen Zwischenspeichers in der Kamera, was das Festhalten vieler Bildfolgen (Abhängig von der gewählten Auflösung) ermöglicht
Speichert Bilder wahlweise im JPG oder NEF (Nikoneigenes RAW) Format ab
Extrem lange Akkulaufzeit (Ich kann über mehrere Tage hinweg ohne Ladung Fotos machen), was aber abhängig von der Speicherkarte, Blitznutzung und Format ist
Sehr schnelle Ladezeit des Akkus (ca. 1 Stunde) mit mitgelieferten Ladegerät
Sehr guter Autofokus bei mitgelieferten Nikkor Objektiv (18-55 mm)
Div. wählbare Modis (z.B. Kinder, Portrait, Sport etc.) für individuelle Situationen und dem einfachen „Umstieg“ von der komplett digitalen Fotografie in die manuelle Fotografie
Das schöne Geräusch wenn man ein Foto macht ist zurück :-)
Gute Handhabung und angenehmes Gewicht

Negativ:
Bei wechseln in den manuellen Fokus beim Objektiv wird dieses zu leichtläufig. Es rutsch schon fast von alleine nach vorne, wenn man die Kamera nach unten hält. Ob dies ein Fehler bei meinem Objektiv ist, weiß ich aktuell noch nicht. Derzeit befindet es sich leider in Reparatur, der Autofokus ist kaputt)
Teilweise etwas eigenwillige Menüführung und dieses wird öfter benötigt, wenn man auf individuelle Situationen (z.B. Fokusmessfeld) eingehen möchte.
Der Autofokus versagt verständlicher weise, wenn man manuell eine Nachtaufnahme machen möchte. Wechselt man in den kompletten Automatikmodus der Kamera, kann man ein LED Licht aufblenden lassen (abstellbar), das den Autofokus wiederum perfekt unterstüzt. Warum dies nur im Automatikmodi möglich ist, bleibt mir ein kleines Rätsel
Für meinen Geschmack umständlicher Zoom beim betrachten von fertigen Bildern
Mitgelieferte Software ist zumindest für Macnutzer eine Katastrophe. Hier greife ich derzeit noch auf Apples iPhoto zurück, das wiederum keine volle RAW Unterstüzung beherscht. Hier warte ich auf Adobes finales LightRoom. Auch das mitgelieferte Photoshop Plugin ist auf einem G4 mit über 1 Ghz. viel zu träge. Adobes mitgelifertes Plugin von Photoshop CS2 ist hingegen sehr gut geeignet für die RAW Bearbeitung.

Fazit und kleine Empfehlungen:
Wie ich schon sagte, bin ich begeistert von der Kamera. Inzwischen würde ich sogar sehr gerne die Nikon D200 erwerben, doch das sprengt meinen finanziellen Rahmen um ein weites. Für den Einstieg in die Welt der digitalen Spiegelreflexkameras bietet die Nikon D50 aber wirklich sehr viel für den Preis. Ich möchte sie nicht mehr missen und kann über die agressive Vermarktung kleiner digitaler Kompaktkameras nur noch schmunzeln. Wer keine Nikon haben möchte, kann sich auch nach vergleichbaren Kameras von Canon oder Olympus umsehen, diese erhalten in Tests auch sehr gute Noten.

Wer sich die Kamera zulegt, sollte jedoch folgende Investionen für den Start nicht scheuhen.
1. Einen einfachen aufschraubbaren UV-Filter für das Objektiv zum Schutz der Linse. 20 Euro sind definitiv weniger als 300 Euro oder mehr für ein neues Objektiv weil die Linse verkratzt ist.
2. Eine gut gepolsterte Schutztasche für die Kamera um lange Freude am Gerät zu haben
3. Eine schnelle SD Speicherkarte* mit 1 GB (z.B. SanDisk Ultra II) oder mehr wenn man öfter im RAW Format aufnehmen möchte
4. Investition in eine gute Fotoverwaltungssoftware z.B. ACDsee Pro (Windows) oder LightRoom (Mac, noch in Entwicklung). Für die RAW Nachbearbeitung empfehle ich Adobe Photoshop CS2. Für JPGs reicht eine andere Software.
5. Das eine oder andere Buch zum Thema „Digitalfotografie“ wenn man Einsteiger ist. Allerdings kann ein Buch definitiv nicht das Fotografieren beibringen, sondern lediglich Tipps beisteuern.

* Beim Kauf einer Speicherkarte sollten sie unbedingt auf die Übertragunsrate achten, denn SD Karte ist nicht gleich SD Karte. Leider ist es nicht so einfach, diese Informationen von den Herstellern zu erfahren. Ich habe mir die SanDisk Ultra II mit 1 GB zugelegt. Das beschreiben der Karte findet mit 9 MB in der Sekunde statt und das Lesen mit 10 MB die Sekunde. Ein NEF/RAW Bild benötigt je nach Bild, Licht etc. um die 5 bis 6 MB. Insgesamt kann man auf 1 GB im NEF Format 135 Bilder sichern. Zu guter letzt bedeutet ein schnelles Speichern auf die Karte auch geringere Belastung für den Akku.

1 Comment

  1. Harald
    21. Januar 2009 @ 16:58

    Ein Bildbeispiel einer vollkommen manuellen analogen Aufnahme:

    http://www.plaetzchenwolf.eu/WeilburgHusarenkaserne.html

    Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Irgendwas mit DSVGO hier noch reinhauen für das Kommentarfeld…