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Berlinalereport – Umibe é Iku Michi | Sommerliche Zufälle

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Sprache: Englisch

Erzählt wird das Geschehen in einem Dorf über einen Sommer lang, dessen Wendepunkt ein Sommerfest ist. Die Protagonisten und Geschichten im Film wechseln immer wieder, so das es keinen festen Handlungsstrang gibt.

Sosuke ist ein Mittelstufenschüler in einem kleinen verschlafenen Künstlerdorf am Meer, in einer Welt, die sowohl gewöhnlicher als auch surrealer nicht sein könnte. Alle kennen sich von klein auf, es herrscht eine Vertrautheit und teils Naivität im Lebensalltag.
Dann gibt es einem Trickbetrüger, welcher in das Dorf kommt und dort japanische Messer in schlechter Qualität mit viel Charme und einer beeindruckenden Demonstration an die dort lebenden Hausfrauen verkauft, darunter befindet sich auch die Mutter von Sosuke. Als sie mit dem Messer nicht einmal schafft, einen Tofu zu schneiden, fliegt das Messer jedoch kurzerhand aus dem Fenster und scheint dabei eine Katze zu treffen, die iim Verlauf des Films immer wieder auftaucht und Thema ist.
Eine weitere Geschichte dreht sich um die etwas schräge Freundin des besagten Messerverkäufers und die verliebt sich immer mehr in das Dorf. Mit recht kindlicher Begeisterung nimmt sie dann am Sommerfest teil, dessen Höhepunkt ein stiller Tanz ist. Hier müssen alle Teilnehmer, ohne zu reden und zu lachen, die Straße entlang wandern, während im Hintergrund eine leise Stimme immer wieder die Regeln erklärt und somit die Stille im Grunde permanent unterbricht. Der stille Tanz besteht aus einer recht anmutigen Bewegung, welche sich aber ständig wiederholt in seinen Bewegungen. 

Sosuke ist inzwischen mit diversen Kunstprojekten für die Schule beschäftigt, die er im Anschluss zum Teil im Rahmen einer Schulveranstaltung präsentieren möchte. Dort wird sein Talent für Kunst von einem Kunstliebhaber angesprochen, der Sosuke schon länger beobachtet.  Er bekommt von ihm einen besonderen Auftrag für eine Skulptur, für die er Sosuke auch entlohnen möchte. Als Vorlage dazu dient eine alte japanische Malerei, welche im Verlauf des Films von Katzenpfoten übersäht wird. 

Sosuke besitzt eine große Leidenschaft für Kunst

 

Gegen Ende des Sommers erregen dann mysteriöse Tierwesen die Aufmerksamkeit des Dorfes. Sie haben sich in einem großen Busch versteckt und sind äußerst agil. Beim Versuch, sie unter großer Aufmerksamkeit der Dorfbewohner und einigen Nachrichtenreportern einzufangen, springen die Wesen mit lauten Quicken sehr schnell von Ast zu Ast und so bleiben sie ein Mysterium, da sie keiner einfangen kann.
Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um einen Bericht über eine Altenpflegerin, ganz offensichtlich eine bahnbrechende Methode gefunden hat, altersdemente Menschen zu heilen. Das hält eine Schülerin, die für eine Schülerzeitung schreibt, jedoch für äußerst merkwürdig und beginnt aus diesem Grund mit Nachforschungen, die fragwürdige Praktiken aufdecken.
Eine weitere Protagonistin ist dann noch Sosukes Tante Shizuka., Sie kommt rein beruflich aus der Großstadt zurück in das Dorf. Sie hat den Auftrag nach Künstlern zu suchen, die sich eine hohe Summe an Geld geliehen haben und einer soll sich dort im Dorf niedergelassen haben. Shizuka trifft dabei auch auf eine ihrer Freundinnen aus ihrer Kindheit. Diese Freundin wiederum ist als Immobilienmaklerin tätig und hat sich erst vor kurzem in den gesuchten Künstler verliebt, als sie ihm die Wohnung vermittelt hat. Während der weiteren Suche nach dem Künstler bekommt eine besondere Vogelpfeife geschenkt, welche die besondere Fähigkeit besitzt, wunderschöne Vogelstimmen zu generieren, jedoch nur, wenn ein echter Künstler diese Pfeife benutzt.

Shizuka und ihre beste Kindheitsfreundin mit der besonderen Vofelpfeife

Fazit:
Der Film hat bei mir und Begleitung ziemlich viele Fragezeichen hinterlassen. Zu Beginn schien es noch so, als würde man einen leichten, farbenprächtigen und humorvollen japanischen Film präsentiert bekommen, doch im Verlauf der Geschichte wurde alles immer verworrener und am Ende völlig verknotet. Einige Handlungsstränge gingen weiter, einige wurden einfach beendet. Immer wieder kamen neue Personen dazu, manche hingegen blieben. Als hätte man das Drehbuch einmal in einen Mixer geworfen und das Ergebnis dann kurzerhand verfilmt. So wird es zunehmend anstrengender und auch ermüdend, dem Film zu folgen, sein Ziel zu verstehen.
Auch das Q&A verlief recht sonderbar. Das einzige was ich als brauchbare Information mitnehmen konnte war, das dieser Film auf einem Manga basiert. Allerdings hatte ich bisher noch keine so „konfusen“ Mangas in den Händen. Vielleicht war ja das Manga einfach in europäischer Form gedruckt worden und somit für die Japaner falsch herum (Japaner lesen Mangas von hinten nach vorne)?
Was der Film am Ende das Team der Generation kplus für diesen Film begeistern konnte, bleibt mir ein wenig Rätselhaft und damit ist es wohl ein guter Anwärter für die Kinderjury, die dafür bekannt ist die skurrilsten Filmen einen gläsernen Bären zu geben. 

Darsteller:
Konosuke Harada (Sosuke Minami)
Kumiko Aso (Sumiko Minami)
Kengo Kora (Takaoka)
Erika Karata (Yoko)
Koharu Sugawara (Meg)
Nobuhiro Suwa (Herr A.)
Jun Murakami (Ken)
Ayame Goriki (Risako)
Kankuro Kudo (Goro)
Maki Sakai (Shizuka)

Regie:
Satoko Yokohama

Mehr Informationen zum Film:
https://www.berlinale.de/de/2025/programm/202506669.html

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