Apple
Meinungen zu Apple könnten unterschiedlicher nicht sein und manche betiteln Apple wie eine Art Sekte, doch in einem Punkt kann man dieser Firma kaum was streitig machen… Ein außergewöhnliches Design und Innovation begleiten das Unternehmen seit vielen Jahren, wobei die Innovationen in der heutigen Zeit meist nicht mehr auf den ersten Blick sofort sichtbar sind bzw. einfach etwas mehr Zeit brauchen um zu reifen.
So hielt Steve Jobs zum Beispiel 1999 eines seiner iBooks (Laptop) in der Hand und zeigte live während seiner Präsentation wie das Gerät ohne ein einziges Kabel Zugriff auf das Internet hat und um diesen Moment noch einmal ganz einfach und bildlich zu verdeutlichen was da gerade passiert, nahm er einen Hula Hoop Reifen und streifte diesen, wie ein Zauberer, um das Laptop herum als ultimativen Beweis das hier kein Kabel angeschlossen ist. Was heute beinahe belanglos erscheint, denn WLAN gibt es fast überall, war damals ein bahnbrechendes Produkt das bis zu diesem Zeitpunkt unbezahlbar und kompliziert zu nutzen war. Der iPod und das iPhone sowie das iPad sind ebenfalls Geräte die unser Technikverhalten komplett umgekrempelt haben. Ein Leben ohne Smartphone mit Touchscreen und App Store ist heute quasi undenkbar, Tablets sind allgegenwärtig und all die Musik die wir lieben können wie überall und jederzeit in vollem Umfang hören. Oder was wäre eigentlich ein Computer ohne Computermaus?
Steve Jobs lag es stets am Herzen Produkte zu entwickeln, die jeder Mensch bedienen kann und daran auch Freude haben wird. Wie wichtig ihm das einfache Benutzen von Technik war, zeigte er schon Anfang der 80er mit seinem „Lisa OS“, ein Betriebssystem mit grafischer Oberfläche und zur Bedienung noch eine Computermaus für den Apple Lisa Computer. Damit präsentierte er einen der ersten Personal Computer (PC) für die breite Masse.
Doch gab es bei Apple nicht nur goldene Zeiten, vor allem nicht für den damals noch jungen Steve Jobs. Er verließ das Unternehmen aufgrund von Streitigkeiten mit dem damaligen Geschäftsführer John Sculley. Während Jobs mit anderen Kollegen ein neues Unternehmen namens „NeXT“ gründete und ein völlig neues Betriebssystem entwickelte, begann Apple sukzessive in rote Zahlen zu rutschen. So hat Scully die Technologien von Apple zum Beispiel an den Konkurrenten Microsoft verkauft und das hat sicherlich nicht unerheblich dazu beigetragen, dass Windows Betriebssystem auf einen ganz eigenen Erfolgskurs zu bringen. Zwar versuchte Apple dann eine Klage gegen Microsoft durchzuboxen, doch am Ende konnte sich Microsoft eben auf jenen Deal mit Sculley berufen und Apple ging leer aus. Auch bei der Prozessorarchitektur setzte man auf das falsche Pferd. Zwar erbrachten die PowerPCs und später auch G3, G4 und G5 Prozessoren von Motorola und IBM immer mal wieder neue Performance Rekorde, doch allgemein ging die Entwicklung eher schleppend voran. Selbst Jobs erkannt bereits in den späten 80er, dass Intel vermutlich die bessere Wahl gewesen wäre, da diese deutlich mehr in die Chip-Entwicklung investierten. Eine weitere Baustelle wurden dann noch die so genannten Mac Clones. Computer von Fremdherstellern wie auch Motorola die mit einem lizensierten Betriebssystem von Apple liefen, dem Mac OS. Ironischer weise lieferten diese Fremdhersteller dann auch noch teilweise bessere Hardware aus als Apple selbst während auf der anderen Seite die Einnahmen für jene Lizensierungen viel zu gering waren, um die Kosten für die Weiterentwicklung von Mac OS zu deckeln. Das beinahe finale Ende von Apple wurde dann mit dem Versuch erreicht, ein völlig neues Betriebssystem zu veröffentlichen, welches auf den Namen Copland hörte. Doch Copland kam nie heraus, da Apple massive Probleme hatte ein stabiles System zu erstellen. Nach zwei Jahren wurde die Entwicklung von Copland eingestellt, trotz innovativer Funktionen und neuen Systemkomponenten.
1996 holte Apple dann Steve Jobs zurück in das Unternehmen und zwar mit dem Einkauf des Betriebssystems NeXT. Zuerst als Berater, dann im Folgejahr bereits als erneuter CEO von Apple. Von diesem Zeitpunkt an hat Jobs sehr viele Dinge bei Apple verändert um das Unternehmen wieder rentabel zu machen. Er stellte sehr früh das Lizenzprogramm für Mac-Clones ein, beendete die Weiterentwicklung des Newton Projektes (ein Gerät das man als Vorgänger des heutigen Smartphones betrachten kann), stampfte einige Jahre später die PowerPC Architektur ein und vollzog den Intel-Switch, führte Mac OS X als neues Betriebssystem ein und er organsierte einen neuen Deal mit Microsoft um sicher zu stellen, das Microsoft Office für den Mac gesichert ist und im Gegenzug gab es mitunter den Internet Explorer auf den Mac als Standardbrowser, was damals ein recht cleverer Schachzug war, denn der exklusive Internet Explorer für den Mac ließ sich passend in der Farbgebung des jeweiligen iMac Modells einstellen und war gern genutzt.
Mit dem ersten iMac begann für Apple dann eine völlig neue Ära und von nun an sorgte Steve Jobs mit jeder Keynote erneut als Innovationstreiber. Er war wieder in seinem Element und schaffte es die Leute für seine, nicht immer preiswerten Produkte, zu begeistern. Apple erreichte binnen weniger Jahre Kult-Status und Statussymbol zugleich. Heute ist das Unternehmen eines der wertvollsten Marke auf unserer Erde und so passt es doch recht gut wie Apple es selbst einmal bei seiner „Think different“ Kampagne bewarb; „Who are the crazy ones…“.
An echter Innovationskraft hat Apple in den letzten Jahren sicherlich viel verloren bzw. entwickelt eher unscheinbare Meilensteine wie die hauseigenen Sillicon Prozessoren, die erste Apple Watch oder die AirPods. Durch das Internet und die hohe Aufmerksamkeit ist es für Apple darüber hinaus auch schwerer geworden, seine Entwicklungen völlig geheim zu halten. Bei Veröffentlichung neuer Produkte existieren oft schon lange im voraus so viele Leaks, die neue Produkte schon weit im Voraus andeuten bzw. zeigen und den Wow-Effekt daher eher verblassen lassen. Und halten wir doch mal die Hand auf’s Herz. Die neuen Keynotes von Apple haben ihre persönliche Note (leider) verloren und auch das spielt sicherlich eine Rolle, wie wir das Unternehmen und seine Neuvorstellungen inzwischen wahrnehmen.
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