Das die Musik in der Luft liegt, besang man schon vor sehr sehr langer Zeit. Das man diese Idee wiederum in die Realität umsetzt, hat man seinerzeit sicherlich nicht gedacht.
Mit der AirPort Express hat Apple bislang als einziger Hersteller einen einfachen und komfortablen Weg geschaffen, Musik von A nach B zu bewegen, um genau zu sein vom Computer zur HiFi Anlage.
Das Prinzip dabei ist Appletypisch sehr Benutzerfreundlich und durchdacht. Die AirPort Express (siehe Bild) ist ein kleiner WLAN Datensender und Empfänger der auf dem 802.11g (Abwärtskompatibel) Standart arbeitet. Um das Gerät in Betrieb zu nehmen muss man den kleinen weißen Kasten einfach in die Steckdose stecken, das war es auch schon. Wer meint sich nun mit stundenlanger Konfigurationsarbeit auseinander zu setzten, liegt leider falsch. Man benötigt im ganzen eigentlich drei Schritte um das Gerät einsatzbereit zu haben und Musik über die Anlage hören zu können.
1. Die AirPort Express direkt in die Steckdose seiner Wahl stecken. Das Gerät bootet automatisch was wenige Sekunden dauert und zeigt dies durch eine kleine LED an.
2. AirPort Express mit der HiFi Anlage über ein Miniklinke auf Chinchstecker oder über ein optisch digitales Kabel verbinden
3. Am Computer die AirPort Express anwählen und in iTunes die AirPort Express als Wiedergabequelle markieren (unten rechts), das war’s.
Diese Funktion der Musikübertragung hat Apple AirTunes getauft und ist wohl der wirklich einfachste Weg ohne Kabelwirrwar die Musik vom Computer an einen beliebigen Ort in der Wohnung zu übertragen. Apple hat hier aber auch mitgedacht und weist auch darauf hin das man div. Profile für die AirPort Express einrichten kann, womit sich das ganze Geräte also für den mobilen Einsatz perfekt eignet. Ideales Gerät also auch für eine kleine Party bei Freunden. AirPort Express in die Steckdose, beim Computer iTunes installieren (soweit noch nicht vorhanden) und im WLAN Browser die AirPort anwählen, los gehts. Sorgt dann sicherlich nicht nur bei Freunden für staunen wenn man einfach mit dem Laptop durch die Gegend wandert und in DJ Manier von der Küche, vom Bad oder vom Wohnzimmer aus die Musik der Wohnung bestimmt. OK, man könnte zumindest das Laptop direkt an die HiFi Anlage stöpseln, sieht aber uncool aus und wozu hat man dann eine AirPort Express?
Kommen wir aber zurück zum wichtigen Teil des ganzen. Neben der AirTunes Funktion ist die AirPort Express auch als kleiner Router zu verwenden. Das Gerät besitzt neben dem Miniklinke/optischen Anschluss auch noch einen USB Port so wie eine Netzwerkschnittstelle (Ethernet). Über die Netzwerkbuchse kann man ein Netzwerkfähiges Modem (DSL Modem) anschließen und die AirPort Express mit Daten füttern, somit muss der Computer dann nicht mehr in der nähe eines DSL Modems stehen, so wie man es von den verbreiteten WLAN Routern gewohnt ist oder kennt. Alternativ kann man die Netzwerkdose auch dazu verwenden um auf beispielsweise einen Netzwerkverteiler zu gehen der dann an weitere Computer ohne WLAN Funktion einbinden kann. Der USB Port dient lediglich der Möglichkeit einen Drucker an zu schließen der dann über das Netzwerk von allen Rechnern angesprochen werden kann.
Sonstige Infos:
Wer einen Macintosh Computer besitzt hat natürlich am wenigsten zu tun bei der Innenbetriebname der AirPort Express. Mac OS X liefert bereits das Programm AirPort Admin mit aus, so das man hierüber die komplette Verwaltung abwickeln kann. Unter Windows muss man hier natürlich erstmal das Programm installieren, das die AirPort Express keine Administartionsoberfläche für einen Browser anbietet, was aber auch als gewisser Sicherheitsaspekt betrachtet werden kann (wenn auch nicht wirkich als ernst zu nehmender Schutz). Wer seine Musik an die AirPort Express senden möchte, braucht auch iTunes ab Version 4.X (aktuell ist Version 7.X verfügbar). Beim Mac ebenfalls schon vorinstalliert und unter Windows muss man hier ggf. nachbessern indem man iTunes kostenlos bei Apple lädt (www.apple.com/de/itunes/download/).
Wer die AirPort Express in einer Mietwohnung benutzt, also wo noch Nachbarn etc. existieren, sollte diese dann noch ein wenig absichern damit niemand fremdes auf das Netzwerk zugreift bzw. einfach zugreifen kann. Standartgemäß ist der Zugriff auf die AirPort Express recht weltoffen gestaltet so das jeder der iTunes hat und WLAN mit dem abspielen von Musik loslegen kann, wobei immer nur eine AirTunes Verbindung erlaubt ist. Wer also nicht um 3 Uhr morgens plötzlich völlig irritiert aus dem Bett fallen will weil der Nachbar die AirPort Express entdeckt hat, sollte da definitiv ein wenig konfigurieren. Hierfür benötigt man wie bereits erwähnt das Programm „AirPort Admin“ das die AirPort Express automatisch listet soweit diese aktiv und in Reichweite ist. Ist die AirPort unkofiguriert, benötigt man für das Verwalten keinerlei Passwörter.
Um das ganze nun etwas abzusichern muss man im Reiter „Basisstation“ beim Bereich „Basisstation“ auf den Button „Kennwort ändern“ klicken. Damit hat man schon einmal die Verwaltung der AirPort Express geschützt. Beim Bereich „AirPort Netzwerk“ sollte man dann auf den Button „Schutz ändern“ klicken und eine 128-Bit WEP Verschlüsselung wählen. Somit können nur noch Leute auf die AirPort Express zurück greifen, die den Schlüssel für das Netzwerk besitzen. Nun muss man nur noch auf „Aktualisieren“ klicken um die Daten an die AirPort Express zu senden. Dies geschieht ebenfalls über das WLAN, eine aktive Kabelverbindung benötigt man nicht. Nach Übermittlung der Daten startet die AirPort Express neu und ist kurz danach wieder im drahtlosen Netzwerk erreichbar. Wer im übrigen noch den AirTunes Zugriff steuern will, kann auch hier noch ein Passwort hinterlegen das man dann eingeben muss wenn man die Lautsprecher erreichen will. Übrigens kann man über den Adminbereich dann auch die Reichweite des Gerätes einstellen, also den Sendebereich drosseln. Der Regelwert liegt bei 45 Metern, abhängig vom Einfluss durch Wände etc.
Zu guter letzt sei zu erwähnen, das die AirPort Express auch als Repeater fungiert. Das heißt man kann den kleinen Kasten dazu verwenden den Sendebereich eines WLAN Routers oder der AirPort Extreme zu erweitern.
Weiteres wissenswertes über AirTunes und letzte Tipps / Anregungen
Zum einen ist mir positiv aufgefallen das die Lautsträkeregelung in iTunes auch Auswirkung auf die HiFi Anlage hat. Somit ist es also kein Problem die Musik vom Computer aus leiser zu machen. Natürlich werden auch die Equalizereinstellungen von iTunes übermittelt, jedoch ist die Reaktionszeit sehr langsam so das man das Ergebniss seiner Umstellungen viel zu spät warnimmt. Eigentlich komisch da die Übertragung der Musik sofort funktioniert und auch die Reaktionszeit bei der iTunes Bedienung sich mit nur wenigen Millisekunden auf die AirPort Express auswirkt.
Ein anderes Aspekt war bei mir jedoch auch die Möglichkeit das ich nicht immer ausschließlich Musik über den Computer steuern will.
Für soetwas eignet sich Bluetooth und ein geeignetes Handy sehr gut. Unter Mac OS X gibt es hier das umfangreiche Programm „SallingClickr“ (Shareware / http://www.salling.com/) mit dem man seinen Computer so gut wie komplett fernsteuern kann und für Windows eigenet sich das kostenlose Programm „floAt’s Mobile Agent“ (http://fma.sourceforge.net) sehr gut, wobei dieses Programm meines wissens nur Sony Ericsson Geräte zulässt. Salling CLickr liegt aber auch schon seit einiger Zeit für Windows vor. Es gibt für beide Programme eine iTunes integration (Scripte), also das man über das Handy iTunes fernsteuern kann. Bei SallingClickr ist das so ausgereift, das man ein kleines Programm auf sein Mobiltelefon installiert und darüber dann auch die Covers etc. sehen kann (soweit unterstüzt). Über diesen recht einfachen weg kann man also auch in Reichweite von Bluetooth über sein Mobiltelefon iTunes fernsteuern. Somit ergänzt sich AirTunes perfekt mit Bluetooth (mal abgesehen von der Reichweite und Datenübertragungsrate die bei Bluetooth deutlich geringer ausfällt). In meiner kleinen bescheidenen Wohnung in jedem Fall ein tolles Spielzeug und die Fernsteuerung des Rechners über das Handy erlangt auch immer erstaunte Blicke.
Edit (14.8.07):
Apple hat ein neues Administrationsprogramm veröffentlicht, was eigentlich nur für die neue AirPort Extreme gedacht ist, jedoch auch perfekt für die AirPort Express funktioniert.
Die Verwaltung der AirPort Geräte wird durch dieses Programm deutlich einfacher und übersichtlicher. Sicherlich wird Apple dieses Update für alle AirPort Geräte verfügbar machen (vielleicht erst mit 10.5), bis dahin kann man sich aber eines kleinen Tricks behelfen den man unter http://www.fscklog.com/ (Direktlink zum Artikel) nachlesen kann.
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