Gestern gab es gleich zwei „Ereignisse“ über die man lieber schweigen würde als über sie zu sprechen. Zum einen der zweite Ammoklauf in einer Schule und dann noch ein nicht ganz unbedeutendes Unglück am neuen Bahnhof Südkreuz. Auf das Schuldrama möchte ich an dieser Stelle jedoch weniger eingehen auch wenn das nun merkwürdig klingen mag, doch ich denke das die Medien euch schon genug mit Informationen zu diesem Thema versorgen und auch wenn es nun etwas kalt klingt, es betraf weniger mein näheres Umfeld worüber ich sehr dankbar und glücklich bin, denn auch ich habe einen kleinen Bruder der noch zur Schule geht. Ich hoffe, das er sowas nie erleben muss…
Das was jedoch bei der S-Bahn passiert ist, hätte mich auch dieses mal wieder treffen können, denn es ist eine Strecke die ich sehr oft fahre um vom süden Berlins in de Stadtkern zu kommen (z.B. Potsdamer Platz, Friedrichstraße etc). Bereits im Jahr 2004 ist auf der selbigen Strecke und nicht all zu viele Meter weiter hinten (vom Süden aus gesehen) ein Brand im Tunnel ausgebrochen, der von einem S-Bahnzug ausging. Die ausmaße dieses Brandes werden noch heute kaschiert und erst in diesem Jahr hat der Bahnhof auch wieder seinen vollen Dienst aufgenommen. Beim Südkreuz war es jedoch kein Brand sondern eine Kollision der S-Bahn mit einem Werkstattzug.
Warum ich das Thema nun so anspreche… Ich bin auch heute wieder mit meinem Fahrrad am Südkreuz vorbei gefahren und muss dazu unweigerlich den Bahnhof passieren. Ich habe unweigerlich an den gestrigen Tag denken müssen und einer kleine Textpassage aus der Berliner Morgenpost, wo es um den derzeit bekannten Ablauf bei dem Vorfall ging, der mir wieder deutlich gezeigt hat wie sich fremde Menschen in solch einer unausweichbaren Situation für andere einsetzen.
So soll der Fahrer das herannahende Unglück sehr früh erkannt haben und durch die Lautsprecher mitgeteilt haben, dass sich alle Insassen schnell auf den Boden hocken sollten, wegen des Aufpralls. Dank der schnellen Reaktion und jener Vorwahrnung konnte der Zug vermutlich frühzeitig abgebremmst werden so das ein noch größeres Unglück vermieden wurde und es bei eben jenen Prellungen geblieben ist (und zwei schwer verletzten die aber nicht in Lebensgefahr schweben).
Bisher unklar ist, warum sämtliche Notfunktionen ausgefallen sind, denn ein Zug kann eigentlich keine rote Ampel überfahren oder auf ein falsches Gleis fahren, ohne das er umgehend gestoppt wird und sämtliche Alarme in der Leitstelle losgehen.
Jedenfalls habe ich an den Zugführer der Bahn gedacht, seiner unglaublichen Reaktion in so einem Moment und bin der Meinung, das er dafür etwas ganz besonderes Verdient hat.
Jedoch ist es für den noch sehr jungfreulichen Bahnhof ein recht dunkles Kapitel nach nicht mal einem halben Jahr. Dennoch gelten die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin als sehr sicher, die Quote für das neue Jahrtausend ist bisher jedoch nicht so ernüchternd.