Schon seit langer Zeit verspricht man bei Mozilla, das die Macversion schneller und besser werden soll. Vor allem Version 3 soll doch endlich den richtigen Schritt machen zum Mac OS X. Dies ist auch mehr als Wünschenswert, denn bisher ist der Allrounder der Browserwelt unter Mac OS X ein doch recht zähes Unterfangen und so manch male mit Geduldsproben untermalt.
Dies wird vor allem dann immer spürbar, wenn man gerade mal wieder ein wenig mit Safari gesurft hat, oder Camino (ebenfalls ein Browser aus der Mozillawelt, jedoch nur für Mac OS X). Doch bin ich persönlich ein großer Freund von Firefox, denn kein Browser bietet mir so viele Möglichkeiten der individuellen Anpassungsmöglichkeiten über Erweiterungen.
Nun steht Version 3 des Feuerfuchses in den Startlöchern, und die dritte Betaversion kann bereits geladen werden (natürlich wie so oft auf eigenes Risiko) und man erhält erste Eindrücke. Seit der dritten Betaversion erscheint Firefox nun auch unter OS X in einem neuen Outfit das sehr an Safari erinnert und sich somit aber auch gut in die optische Umgebung von Mac OS 10.5 eingliedert.
Merkliche Neuerungen gibt es darüber hinaus auch einige, neben der optischen Veränderung. Ich habe mal eine kleine Auflistung zusammengestellt von änderungen, die mir nun merklich aufgefallen sind. Mein aktuelles Fazit ist an dieser Stelle, das Firefox mit dem Sprung auf Version 3 nicht nur deutlich schneller geworden ist, sondern auch endlich geschafft hat sich in die Umgebung von Mac OS X ein zu gliedern. Eine feste Schnittstelle zum Betriebssystem fehlt jedoch weiterhin, wie z.B. zum Adressbuch oder das gesicherte RSS Feeds beim Bildschirmschoner verwendet werden können. Wirklich notwendig ist dies aber nicht, wie ich finde.
1. Eine Lifesuche bereits besuchter Seiten erscheint, sobald man in der Adresszeile beginnt etwas zu schreiben. Wenn man also z.B. „Flickr“ eintippt, bekommt man eine Auflistung, ähnlich wie man es von Spotlight aus Mac OS X kennt, mit allen Seiten die mit dem Stichwort Flickr zu tun haben. Damit findet man also schnell zu den Seiten zurück, zu denen man evt. einen bestimmten Begriff noch im Kopf hat. Der Übersicht halber werden bereits favorisierte Seiten mit einem Stern gekennzeichnet.
2. Die Anzeige für eine sichere Seite wurde merklich verbessert, so das auch der Laie sehr schnell sehen kann, welchen Sicherheitsstatus eine Seite besitzt. Des weiteren lassen sich nun wesentlich einfacher die wichtigsten Informationen zum Zertifikat bequem abrufen. Einige Zertifikate werden auch deutlich hervorgehoben wie z.B. bei eBay. Hier wird der Bereich vor der Adresszeile nicht nur noch mit einem Schlüssel versehen wenn man auf die Anmeldeseite geht, sondern optisch durch ein auffälliges grün hervorgehoben
3. Die Passwortspeicherung funktioniert nun auch, nachdem man sich über ein Formular wie z.B. bei einem Forum angemeldet hat. Liegt Firefox noch keine Sicherung des Passwortes vor, so wird darauf nachträglich hingewiesen. Natürlich kann man auch weiterhin die Sicherung des Passwortes ablehnen. Durch die nachträgliche Entscheidungsmöglichkeit wird das verwalten für den Anwender deutlich einfacher gestaltet.
4. Im Browsereigenen Downloadmanager können nun bereits geladene Dateien durchsucht werden
5. Das verwalten der Handhabung die eine externe Anwendung bzw. das ausführen eines Programms erfordern, wurden nun (endlich) in die Einstellungen von Firefox als einzelner Punkt eingebunden.
6. Die Lesezeichenverwaltung wurde deutlich überarbeitet und bietet nun, wie man es von iTunes und anderen Appleanwendungen kennt, intelligente Ordner an. Aktuell kann man noch keine eigenen Definitionen für eine Suche festlegen, jedoch sind wohl die wichtigsten Suchalgorithmen vorhanden wie z.B. „Am häufigsten besucht“ oder „Zuletzt bewertet“ (wobei die Bewertung bisher scheinbar noch ein wenig versteckt ist). Des weiteren können Lesezeichen nun mit Tags versehen werden. Die Tags sind unabhängig von Stichwörtern. Des weiteren lassen sich Tags über eine Liste verwalten auf die man zurückgreifen kann, so das man nicht irgendwann ein „Tagchaos“ hat. Zu guter letzt lassen sich nun die Lesezeichen direkt aus der Adresszeile generieren, indem man auf den Stern am ende der URL klickt. Das Lesezeichen ist dann sofort gesichert. Klickt man erneut auf den Stern, lässt sich das Lesezeichen verwalten und ggf. entfernen. Ist die Seite schon als Lesezeichen gesichert, erscheint der Stern in schwarz.
Die intelligenten Lesezeichen erscheinen auch direkt im Lesezeichenmenü des Hauptfensters. Aktuell natürlich nur in englisch mit dem Titel „Places“ und „Smart Bookmarks“. Zu guter letzt können die Lesezeichen nun ohne Erweiterung nicht nur in einem separaten Fenster geöffnet werden, sondern auch direkt in der Seitenleiste.
7. Die Verwaltung von Erweiterungen, Themes und der Plugins wurde optisch angepasst und man kann nun direkt über die Verwaltung weitere Erweiterungen für den Browser suchen ohne die Erweiterungsseite auf zu rufen. Ein paar Vorschläge werden bereits gemacht, sobald man den entsprechenden Reiter öffnet. Über eine Suchfunktion lassen sich dann alle Erweiterungen finden, die bei Mozilla bekannt sind. Klickt man auf eine gesuchte Erweiterung, erhält man weitere Informationen einschließlich Link. Allerdings gibt es noch viele Erweiterungen, die nicht mit Firefox 3 kompatibel sind. In der Regel ändert sich dies jedoch sehr schnell wenn der Browser in die Betaphase geht.
Dies sind nun erstmal die auffälligsten Neuerungen unter Firefox 3. Wenn euch noch welche Aufgefallen sind, dann schreibt eine kurze Info in den Kommentarbereich.
asdrubael
3. März 2008 @ 9:41
Auch wenn die Verbesserungen sehr lobenswert sind (wurde auch Zeit) ist die Integration in OS X für mich weiterhin ziemlich mangelhaft. Beispielsweise ist immer noch keine Integration mit dem OS X eigenen Spellchecker oder Keychain vorgesehen wodurch man wie unter Windows wieder viele Baustellen hat. Ich such mir lieber Alternativen zu den Firefox Add-Ons für Safari oder Camino statt mit redundanten Tools zu arbeiten.
Robin
3. März 2008 @ 14:02
Das mit dem Schlüsselbund ist in der Tat ein Krux. Kann Opera eigentlich auf den Schlüsselbund zurück greifen? Ich habe aber auch den Eindruck das jeder Browser sein eigenes Süppchen kochen möchte. Ich muss mal zuhause nachsehen, wie das nun mit OmniWeb, Opera, iCab etc. aussieht. Ob die nochmal neue Passwörter verlangen oder ob die auf den Schlüsselbund zurück greifen.
In dieser Hinsicht kann ich aber 1Passwort empfehlen, das mit dem Schlüsselbund arbeitet. Allerdings ist 1Passwort zu Firefox, Safari und Konsorten kompatibel. Das heißt, ein Programm zum Verwalten aller Webpasswörter und noch ein wenig mehr. Des weiteren kann man die Passwörter von 1Password mit einem Onlineaccount syncen, so das man von überall auf seine Daten zurück greifen kann. Der Dienst ist natürlich verschlüsselt und durch eine doppelte Passwortabfrage gesichert. Ist jedenfalls sehr praktisch und kostenlos im Verbund mit der 1Password Lizenz.
Das mit der Rechtschreibprüfung stört mich auch nicht so. Bin damit ja eh auf Kriegsfuß, aber die Interne Lösung von Firefox ist respektabel. Word von MS nutzt ja auch sein eigenes Wörterbuch…
Und bei den Erweiterungen habe ich immer das Problem, das es bei mir keine alternative gibt unter Camino oder Safari. Ich habe nun sehr lange wieder Camino genutzt, aber so Scriptlösungen wie Greasemonkey gibt es eben nicht für Camino oder Safari. Oder die Googlemailprüfung, automatische Lesezeichensynchro usw.