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Du bist Deutschland… Du bist ein potentieller Täter…

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Es ist noch nicht all zu lange her wo im TV ein Spot über die Mattscheibe waberte der dafür sorgen sollte, dass wir uns als Bundesbürger dieses Staates wohl fühlen sollen. Nicht immer nur meckern, wir haben viel erreicht und darauf sollen wir doch bitte nun mal endlich glücklich sein. Schließlich geht es uns gut, wir leisten uns letztlich viel Luxus, wir haben ein komplexen Sozialstaat und wir sind frei Bürger…
äh, nein, moment… Frei?
Sind wir wirklich so frei wie wir glauben oder wie man es uns glauben lassen will? Ich finde, so etwas ist ein sehr schweres Thema das viel Diskussionsstoff entflammen kann, denn was versteht man so unter dem Wort „frei sein“ in diesen Zusammenhang? Der eine mag da z.B. an Meinungsfreiheit denken, jemand anderes genießt die Freiheit überall hin reisen zu können usw. Ja, wir sind in dieser Hinsicht in der Tat freie Menschen, dummerweise aber nicht so sehr frei das man uns Blind vertraut, ganz im Gegenteil. Blickt man alleine nur auf die Ereignisse der letzten Monate zurück, kann einem innerlich fast nur Zweifel hochkommen, ob wir wirklich frei sind oder ob wir in einer freien Scheinwelt leben. Die „gute“ Regierung hat binnen sehr kurzer Zeit dermaßen viele Hebel in Bewegung gesetzt, die genau gegen die Freiheiten spricht die man bisher so hatte, wenn auch gewisse Einschränkungen vorerst nicht jeden Treffen werden oder sollten. Punkt eins ist z.B. die Sperrung von ausgewählten Internetseiten die gegen bestimmte Spielregeln verstoßen, vor allem geht es hierbei um das schwere Thema „anstößige Kindervideos“. Laut Familienministerin die man von der Leine gelassen hat, müssen solche Seiten vom Internetanbieter gesperrt werden die solch Inhalte anbieten. Tendentiell ein richtiger Weg, dass steht überhaupt nicht zur Frage wenn es um den Schutz der Kinder geht, jedoch ziehen solche Entscheidungen und Zustimmungen für so einen Schritt in der Regel weitere Projekte mit sich und dem ist auch bereits schon geschehen… Hessens Innenministerium will nämlich nun auch eine Sperre von Glücksspielseiten veranlassen. So weit solche Beschlüsse wirklich Fuss fassen, hätte das zur Folge das weitere Forderungen kommen und wir in Deutschland bald vom Staat vorgeschrieben bekommen, wo wir was wie an zu sehen haben. Die Sperre solcher Seiten kann man, so einige Nutzer auf entsprechenden Internetdiskussionsforen, jedoch leicht umgehen indem man gewisse Einstellungen an seiner Software oder dem Betriebssystem vornimmt, die dann ein wenig verschleiert, woher man kommt oder was sein Ziel ist. Damit kommen wir jedoch direkt zum nächsten Problem, der Verdächtigung. Erst kürzlich hat man dem BKA für kurze Zeit (wir reden hier von 10 Jahren Testphase) eingeräumt, den heiß umstrittenen Bundestorjaner ein zu setzen, trotz vieler negativer Stimmen. Natürlich soll so ein Bundestrojaner erst einmal ausschließlich zur Terrorbekämpfung benutzt werden. Ab wann ist man aber im Verdacht ein Terrorist zu sein und überhaupt… Ein potentieller Täter wird seine Daten sicherlich nicht einfach so über das digitale Weltnetz jagen ohne seine digitalen Informationen umfangreich zu verschlüsseln und seinen Weg weitestgehend zu verschleiern. Spätestens jetzt sollte man ggf. ein DeJa Vue haben oder? Möchte ich also mein Recht geltend machen im Internet so weit wie möglich anonym zu bleiben, mache ich mich eigentlich verdächtig und fange mir somit bestenfalls so nen 10 Jährigen Bundestrojaner ein den mir das BKA höchstpersönlich auf den Rechner pflanzt (wie auch immer das genau von statten geht?). Somit ist man also als Internetnutzer und Meinungsaustauscher ein potentiell Verdächtiger der evt. die Absicht hat das Supportforum von Microsoft in die Luft zu jagen und aus diesem Grund muss man so einen gefährlichen „Hacker“ natürlich umgehend in gewahrsam nehmen, sein Haus durchsuchen, die Familie in Zweifel bringen usw. Ein Mausklick der über das eigene Leben entscheiden kann… Da sollte man sich es echt gut überlegen ob man bei der nächsten Suchanfrage in Google die Begriffe „Suche neue Wohnung“ eintippt oder „Ausflugstipps, Väter, Waldhaus“.
Auch Bayerns Kripo hat ein neues Spielzeug gefunden auf das sogar aktuell die Mobilfunkanbieter neidisch sind. Sie haben es geschafft, dass man Mobiltelefone nicht mehr auf bis zu 50 Meter in der Stadt oder 15 Kilometer in ländlichen Gegenden orten kann, sondern die exakte Position des Gerätes in der Hosentasche. Auch hier will man natürlich ganz vorbildlich sein und das ganze nur dazu nutzen um z.B. verschüttete Menschen zu retten z.B. nach einer Schneelawiene die ja in Zkunft öfter da sein werden wenn der Klimawechsel vollbracht ist. Damit der aber noch ein wenig dauert, macht man erst einmal wieder ein wenig Pro-Werbung für die Atomenergie, die sehr sauber ist, mal abgesehen vom Resprodukt das man in dünnen Fässchen erst durch die Weltgeschichte fährt und anschließend einfach einbuddelt wie ein Hund sein Häufchen. Was man erstmal nicht mehr sieht, ist auch nicht ecklig und somit bietet es auch keine Grundlage für eine Diskussion, echt praktisch.
Alternativ zur Handyortung gibt es ja aber auch noch die sehr bewährte Videoüberwachung. Der eine oder andere kennt ja evt. den Spielfilm „Staatsfeind Nr. 1“, wo ein recht ahnungsloser und zu 100% unschuldiger Typ über Nacht plötzlich zum gejagten wird, weil er von jemanden unwissend eine Diskette in die Tasche gedrückt bekommen hat. Verfolgt wird er dann über ein komplexes Kamerasystem das auf dem Boden, in der Luft und auch im All existiert. Klingt nach Sciencfiction, ist aber technisch auch heute mit einem Augenzwinkern möglich, da bin ich mir sehr sicher. Nicht umsonst wurden in letzter Zeit der eine oder andere Terrorist vom Bahnhof abgegriffen als er in den Zug steigen wollte. Zum einen kann man dafür natürlich dankbar sein das diese Technik so existiert, aber war es schlimmer oder besser als dies noch nicht möglich war?

An dieser Stelle möchte ich nun aber schluss machen, vorerst. Ich denke es gibt noch genug Stoff für die Zukunft zu diesem Thema. Ich wollte einfach mal aktuelle Ereignisse aufgreifen und ein wenig verdeutlichen, das sich die Lage bez. des persönlichen Rechtes auf „Freiheit“ immer mehr zuspitzt. Frei, dass sind wir jedenfalls nicht mehr…

George Orwell – 1984

Quellen:
Golem.de
Hessens Innenministerium will Sperre von Glücksspielseiten
Bayerns Kripo kann Handys überall genau orten
EU-Kommission will Onlinedurchsuchungen
Deutschland im internationalen Verbund für Internetsperrung
Merkel-Schelte nach Ablehnung des Bundestrojaners
Ermittler greifen massiv auf gespeicherte Vorratsdaten zu

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