Über den Film:
Wir alle kennen die Geschichten über Vampire und ein Großteil ihrer Vor- und Nachteile, doch haben wir schon jemals einen dokumentarischen Einblick in das alltägliche Leben eines Vampirs bekommen? Oder noch besser… In eine Vampir WG?
Mit “What we do in the shadows” ermöglicht uns Regisseur Taika Waititi hier einen tiefen Einblick in eine vierköpfige Männervampir WG die sich mit ganz klassischen Problemen konfrontiert sieht, die offensichtlich auch über den Tod hinaus existieren. So stapelt sich in der Küche seit 5 Jahren der Abwasch und keiner sieht sich dafür verantwortlich oder bei der Diskussionsrunde am Küchentisch fliegt man auch schon mal an die Decke und faucht sich an um seine Wut herauszulassen. Allerdings erfreuen sie sich sehr daran, dass jemand mal ihren Alltag mitfilmt und so werden wir kurzerhand Zeugen des wirklichen Nachtlebens von Vampiren.
Sie wandern auf den Straßen herum und besuchen die angesagten Vampirtreffs der Stadt, vorausgesetzt man bittet sie herein, oder sie weichen eben in bewährte Bars aus wo man einfach jeden einlädt und dementsprechend auch nichts los ist vor Ort. Hier und da wird dann auch mal eine hübsche Jungfrau mit nach hause genommen und damit nicht der Teppich vollgesaut wird, zuvor ordentlich Zeitung ausgelegt beim flirten. Leider machen aber auch Vampire beim zubeißen mal Fehler und dann spritzt das Blut nur so im Zimmer herum. Eben der ganz normale Alltag der Blutsauger.
Doch die routinierte Gruppe, bestehend aus Viago (379 Jahre), Deacon (183 Jahre, Vladislav (862 Jahre) und Peter (8000 Jahre) bekommt eines Tages Zuwachs durch Nick. Er wurde mit zwei anderen Menschen durch Jackie, eine Freundin und Haushälterin der Vampir WG, in die Villa eingeladen und als zwei von den drei Menschen die Fragen und Witze der WG-ler einfach zu albern werden, bleibt nur noch Nick übrig und wird beim “spielen” von Peter als erstes gebissen, was Nick am Ende auch zum Vampir macht.
Da der Neuzugang in der verstaubten Villa etwas von seinem modernen Leben mitbringt, saugen die betagten (aber noch jungaussehenden) Vampire die Informationen nur so auf. Sie experimentieren mit der digitalen Fotografie, lernen am Computer zu arbeiten sowie man auf Facebook neue Jungfrauen findet und das man Platten auf dem Grammophon auch scratchen kann.
Doch bringt er der WG nicht nur frischen Wind mit, sondern auch einige neue Probleme als Vampirneuling.
Fazit:
Selten so gelacht und erst recht nicht auf der Berlinale. Dieser Film sprengt in jeglicher Hinsicht den Rahmen von dessen was man hier gewohnt ist bei diesem Filmfestival. Fast am laufenden Band ein Gag und jeder Charakter ist für sich ein kleines eigenes Universum das man gerne näher kennen lernen möchte. Dieser Film dürfte das Genre der Vampirfilme mächtig auf den Kopf stellen und nach wirklich langer Zeit überliefert dieser Film anspruchsvollen Humor im Kinoformat. Hier kann einfach kein Auge trocken bleiben wenn “Very British” durch die Villa geführt wird. Mögen diese Vampire es ins reguläre Kino schaffen…
Weitere Spielzeiten während der Berlinale:
So. 16.2 um 17:30 im Cinemaxx 1. Vorstellung online bereits ausverkauft !!!
Infos zum Film:
http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20143928