Wenn man weiß das das Leben eines Menschen sich krankheitsbedingt dem Ende nähert, möchte man dieser Person sicherlich viele besondere Momente und Liebe spenden und genau darum dreht sich dieser Film.
Die Geschichte dreht sich um Tona’s Mateo García Elizondo) letzten Tage auf dieser Welt. Er hat eine unheilbare Krebserkrankung und schafft es nur unter höchster Anstrengung und mit Hilfe einer Pflegerin den elementaren Dingen des Lebens nachzukommen. Doch anders als man erwarten mag, geht es mehr um die Familie, Freunde und bekannte, die Tona eine wohl unvergessliche Geburtstagsfeier bereiten möchten.
Zu diesem besonderen Anlass reisen aus allen Ecken des Landes die unterschiedlichsten Menschen an, um im alten Familienhaus die Party vorzubereiten, darunter auch die 7 jährige Sol (Naíma Sentíes), die Tochter von Tona. Am Ziel angekommen möchte Sol natürlich gleich ihren Vater sehen, doch die Erwachsenen legen ihr nahe sie soll ihren Vater doch bitte für den Abend lieber noch etwas schonen und Geduld haben. Sol‘s Mutter schafft es sich dank ihrer Arbeit im Theater den recht umfangreichen wirkenden Vorbereitungen zu entziehen und überlässt ihre Tochter erstmal ihrer Schwester Nuri (Montserrat Marañon), die ebenfalls mit Kind angereist ist. Es herrscht recht viel Betrieb in dem alten Haus und während die Erwachsenen sehr damit beschäftigt sind sich für bzw. auf die Feier ganz individuell vorzubereiten, werden sie von Sol bei ihrem Treiben beobachtet.
Man erlebt hier ganz verschiedene Momente der einzelnen Persönlichkeiten die verschiedener nicht sein könnten. Da währe zum Beispiel der etwas ruppige Großvater der nach einer Kehlkopfoperation nur noch mit technischen Hilfsmittel scheppernd mit der Außenwelt im Dialog steht und sichtlich genervt ist von all dem Rummel. Nuri versucht seit Stunden gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter in der Küche die perfekte Torte zu backen, was natürlich in einem kleinen Rauchinferno endet. Und dann taucht auf einmal zwischen all dem Chaos noch eine ältere Dame auf, die pausenlos am Reden ist, durch die Zimmer wandert und überall negative spirituelle Schwingungen wahrnimmt, welche sie sehr theatralisch veräußert. Während der Großvater darüber nur den Kopf schütteln kann, bittet die Dame aber auch schon zur Kasse. Das letzte Geld wird zusammengesucht was die Familie noch übrig hat, den seit Tona nicht mehr malen kann, ist die größte Geldquelle versiegt.
Mit der Zeit füllt sich das Haus immer weiter und während sich langsam die Nacht ausbreitet und das Treiben im Haus immer hektischer wird, bekommt Sol endlich etwas Zeit mit ihrem Vater. Auch ihre Mutter ist inzwischen zurück uns so entsteht in all dem vorherrschenden Trubel für einen kurzen Moment ein recht intimer Moment für die drei. Im Anschluss begleiten sie ihn dann gemeinsam aus seinem Zimmer heraus und für Tona beginnt ein unvergesslicher letzter gemeinsamer Abend.
Fazit:
Das unser Leben nicht unendlich ist, wissen wir alle. Dramatischer wird es aber meistens dann, wenn noch eine unheilbare Krankheit mit ins Spiel kommt. Doch anders als bei diesem Thema zu erwarten, wagt dieser Film einen völlig anderen Blickwinkel auf dieses durchaus schwere Thema. Trotz der ganz verschiedenen Befindlichkeiten und einigen emotional behafteten Momenten, schafft es der Film nicht in völliger Trauer zu versinken. Er bleibt erstaunlich leicht und verleitet hier und da sogar zum lachen, verliert jedoch nie den Fokus der eigentlichen Geschichte.
Darsteller:
Naíma Sentíes (Sol)
Monserrat Marañon (Nuri)
Marisol Gasé (Alejandra)
Saori Gurza (Esther)
Teresita Sánchez (Cruz)
Mateo García Elizondo (Tonatiuh)
Juan Francisco Maldonado (Napo)
Iazua Larios (Lucía)
Alberto Amador (Roberto)
Regie:
Lila Avilés
Weitere Infos zum Film:
https://www.berlinale.de/de/2023/programm/202307056.html
Trailer / Filmausschnitt: