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Berlinalereport – Nelly Rapp – Monsteragentin

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Sprache: Englisch

Titel: Nelly Rapp – Monsteragentin | Nelly Rapp – Monster Agent von Amanda Adolfsson

Nelly (Matilda Gross) kämpft mit lauten Geräuschen und düsterer Musik durch eine Kulisse aus Kartons gegen ein großes schwarzes Schattenmonster, welches durch ihre Taschenlampe an die Wände projiziert wird. Sie befindet sich auf einer Bühne ihrer Schule und ist gerade beim finale angekommen, in dem auch viel Ketschup als Blutersatz Einsatz findet. Einige der Schüler starren verstört auf die Bühne, ein kleines Baby beginnt zu weinen und am Ende spritzt noch etwas Ketschup auf das Publikum. Als Nelly mit ihrem Theaterstück fertig ist, herrscht erstmal Ruhe im Saal und sie erntet einige kopfschüttelnde Gesten. Auch Ihr Vater ist mit im Publikum und ist dezent peinlich berührt von Nellys Auftritt. Als Nelly dann von einigen Kindern ausgebuht wird, verlässt sie schnell die Bühne und verbarrikadiert sich in der Toilette, aus der sie ihr Vater nur mit viel Geduld wieder rausbekommt.
Nelly hat ein ausgeprägtes Fable für die Welt der Monster. Wo andere sich vor Gruseln, blüht ihre Neugierde erst richtig auf. Schließlich sind Herbstferien und ihr Vater bringt Nelly samt ihren Hund „London“ zu ihrem Onkel Hannibal (Johan Rheborg), der im Besitz einer großen alten Villa ist. Empfangen werden die beiden jedoch erstmal von der etwas schräg anmutenden Bediensteten Lena-Sleva (Marianne Mörck). In der ersten Nacht hört Nelly dann ein paar merkwürdige Geräusche von der Straße und als sie aus dem Fenster blickt, sieht sie ihren Onkel Hannibal so wie Lena-Sleva, wie sie jemanden laut fauchend und einem Sack auf den Kopf von einem Auto Richtung Villa bringen. Von Neugierde gepackt, schleicht sie heimlich in Richtung Eingangsbereich und sieht, wie die beiden ihren Gefangenen in Richtung Keller bringen. Der Keller war jedoch von Lena-Sleva als Tabu deklariert worden. Hier sollte Nelly definitiv nicht hingehen. Klar das Nelly nun den Keller inspizieren möchte und so kommt es, das sie dort einen großen Käfig mit einem echten Vampir erblickt nur von Hannibal und Lena-Sleva fehlt jede Spur. Das muss Nelly natürlich sofort ihrem Vater zeigen und so zieht sie ihn mitten in der Nacht zum Keller. Als die beiden dort angekommen sind, fehlt vom Vampir jedoch jede Spur und ihr Vater stempelt dies mal wieder als Fantasiewelten seiner Tochter ab.

Matilda Gross spiet Nelly | © Per Larsson

Als sich dann Nellys Vater verabschiedet hat, begibt sich Nelly erneut auf die Suche im Keller und entdeckt schließlich einen geheimen Zugang zu einem großen Bereich im Keller der der Villa, ausgestattet mit jeder Menge Skurrilitäten und Abbildungen sowie Bücher von und über Monstern. Ihr Begeisterung wächst ins unermessliche und wird durch das plötzliche Auftauchen von Lena-Sleva unterbrochen. Da Lena-Sleva jedoch eine kleine Plaudertasche ist, weiht sie Nelly in die Geheimnisse der international agierenden Monsteragenten ein. Sie sind dafür zuständig, Monster wieder auf den rechten Weg zu bringen, damit Menschen und Monster sorglos zusammenleben können. Auch erfährt Nelly mehr über den Verbleib ihrer Mutter, die sie bis jetzt für verstorben gehalten hatte. Doch in Wirklichkeit ist sie bei der Suche nach einem Werwolf einfach spurlos verschwunden und keiner weiß, was aus ihr geworden ist. Das sie nun unter Monsteragenten ist, erfüllt natürlich Nellys größten Träume und kurzerhand wird auch sie in den „Club“ aufgenommen.
Gemeinsam mit ihrem Hund macht sie am Folgetag einen Spaziergang durch den Wald, wo sie durch ihren Hund London auf ein leer stehend wirkendes Haus stolpert. Als sie das haus weiter inspiziert, wird sie jedoch von lauten stampfenden Schritten unterbrochen. Notgedrungen versteckt sie sich hinter einem Sofa, wird jedoch prompt entdeckt und blickt in das Gesicht eines Mädchens mit einigen Narben im Gesicht. Das ist für Nelly dann doch etwas zu viel und sie ergreift lieber schnell die Flucht. Doch das erlebte lässt ihr keine Ruhe und so durchstöbert sie einige Bücher um in Erfahrung zu bringen, was sie da gesehen hat.  

Lily Wahlsteen als Roberta | © Per Larsson


Nelly sammelt ihren Mut und begibt sich erneut auf den Weg, doch wird ihre Suche von einer Werwölfin durchkreuzt. Bei der Flucht stolpert Nelly und stößt sich ihren Kopf, so das sie bewusstlos wird. In letzter Sekunde wird sie dann von dem Mädchen gerettet, das die Werwölfin mit einer Fackel verjagen konnte. Als Nelly wieder zu Bewusstsein kommt, befindet sie sich in der Obhut des Mädchens und erfährt, das sie es mit einer Frankensteinerin zu tun hat. Ihr Name ist Roberta und sie erzählt Nelly schließlich aus ihrer Vergangenheit und das sie schon mehrer Jahrzehnte ganz alleine lebt, da ihre Mutter irgendwann von ihr gegangen ist, was für beide natürlich eine gewisse Parallelen im Leben liefert. Unter den beiden erwächst eine Freundschaft, wenngleich Nelly sehr damit kämpft ihre neue Freundin darüber zu informieren, das sie eigentlich eine Monsteragentin ist. Nelly kehrt nach ihrem Abenteuer schließlich wieder zurück zu der Villa von ihrem Onkel, wo gerade alle anderen Monsteragenten aus der ganzen Welt eintreffen um gemeinsam zu besprechen, wie sie nun weiter mit der Monsterjagd machen wollen, denn es werden immer mehr von Ihnen so das sie kaum noch nachkommen. Einer der jüngeren Monsteragent hat natürlich ein bahnbrechendes Konzept parat. Er möchte in einem großen Zentrum alle Monster rehabilitieren und sie so umwandeln, das sie immer unter Menschen sein können. Zombies sollen z.B. nur noch mit Brokkoli gefüttert werden und ein ordentliches Lifting erhalten, Werwölfe werden die Haare entfernt und sie bekommen eine schicke Maniküre usw. Der Vorschlag stößt auf viel Applaus und man möchte auch sogleich mit der Arbeit beginnen. Die einzige die sich an diesen Plänen nicht so ganz anfreunden kann ist Nelly, denn ausgerechnet sie hat nun ein Monster als Freundin und die muss sie nun vor den Monsteragenten retten. 

Fazit: 

Nelly Rapp hat eine klare Botschaft. Egal wie du bist, sei einfach du selbst, mach was draus und verurteile auch niemanden dafür wie er ist. Das man so ein ernstes Thema so locker und kindgerecht verpacken kann, ist schon eine tolle Leistung. Wobei Kindgerecht wohl bedacht sein sollte, denn im Film bekommt man es schon mit so einigen Monstern zu tun die es optisch in sich haben, also sehr realistisch aussehen. Ein jagender Werwolf in der Dunkelheit, ein kindlicher Geist mit Messer im Bauch, ein Schrumpfkopf, die Frankensteinerin mit den deutlichen Narben im Gesicht und viele weiterer solcher Gestalten ist nichts für jedes Kindergemüt, auch wenn alles immer wieder ganz locker und humorvoll verpackt wird. Auch die Regisseurin sagte vor dem Film ganz deutlich, das es alles nur Kostüme sind und dahinter sehr liebe Menschen stecken. Haben die Kinder aber ein Alter erreicht, wo Monster wirklich als Fiktion deklariert werden, bekommt man hier einen tollen und lustigen Familienfilm. 

Darsteller:
Matilda Gross (Nelly Rapp)
Lily Wahlsteen (Roberta)
Marianne Mörck (Lena-Sleva)
Johan Rheborg (Hannibal)
Björn Gustafsson (Vincent)
Jens Ohlin (Lennart)

Regie:
Amanda Adolfsson

Infos zum Film:

https://www.berlinale.de/de/programm/programm/detail.html?film_id=202104323

Trailer:

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