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Berlinalereport – Les rois mongols

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Dieser Film wurde mit dem Gläsernen Bären der Kinderjury der Berlinale Generation Kplus ausgezeichnet.

Titel: Les rois mongols | Cross My Heart | Hand auf’s Herz

Über den Film:

Es ist das Jahr 1970 in Montreal und im Fernsehen laufen Berichte, wie die linksradikale-nationalistische Organisation „Front für die Befreiung Quebecs“ die Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Die 12 Jährige Manon (Milya Corbeil-Gauvreau) und ihr kleiner Bruder Mimi (Anthony Bouchard) bekommen diese extremen Zeiten mit voller Wucht zu spüren. Als auch noch ihr Vater in einer Kirche, jener Ort den Manon gelegentlich aufsucht um Gott nach Hilfe zu bitten, zusammenbricht und zum Pflegefall wird, droht die bisherige Familienharmonie komplett aus den Fugen zu geraten. Das Geld der Familie ist ohnehin schon sehr knapp gewesen, nun kommen auch noch die Pflegekosten des Vaters mit oben drauf. Die Mutter fällt schließlich eine eigene Entscheidung und bestellt sich eine Sozialarbeiterin in die Wohnung, die ihre Kinder an eine Pflegefamilie vermitteln soll. Manon hat jedoch das Gespräch mitgehört und besaß schon eine Vorahnung das dieser Moment auf sie zukommen wird.

© Echo Media / Philippe Bosse | Bildinfo: Zu viert geht es inkl. der entführten älteren Dame zum Bus

Für Manon ist klar, dass sie ihrem Bruder behalten möchte und keiner von den beiden je in eine Pflegefamilie kommen soll und so entwickelt sie, gemeinsam mit ihren zwei Cousins (einer in etwa Manon`s Alter und ein jüngerer), einen Plan.
Da sie im Fernsehen gesehen hat, dass man mit Entführungen etwas erreichen kann, möchte sie gemeinsam mit den Jungs jemanden entführen. Als Ziel hat sie sich eine ältere Frau ausgesucht, die im Haus einer „Freundin“ lebt und von der sie weiß, dass diese Familie auch etwas mehr Geld besitzt. Doch nicht nur das Geld steht im Vordergrund, denn die alte Dame soll für ihren Bruder wie eine Oma sein, mit den Jungs gemeinsam Kuchen backen oder Kostüme nähen.

© Echo Media / Philippe Bosse | Bildinfo: Beim basteln von Kostümen

Gemeinsam basteln sie einen typischen Erpresserbrief, nennen sich „Familienzelle“ und setzten die Idee in die Wirklichkeit um. Mit dem Bus flüchten sie mit der alten Frau, die sie mit Medikamenten von Manon’s und Mimi’s Vater ruhig gestellt haben, schließlich in einen abgelegenen Ort in eine Hütte. Hier möchten die vier in aller Ruhe ihr Leben jenseits der Eltern oder einer Pflegefamilie verbringen. Doch so einfach der Plan auch klang, es entwickeln sich ungeahnte Herausforderungen, denen sich die Kinder stellen müssen.

Fazit:

Der Film beginnt mit einer gewissen Trostlosigkeit. Der flimmernde Fernseher, die Nachrichten und Diskussionen der Erwachsenen rund um die linksradikale-nationalistische Organisation, Szenen mit Autos auf denen bewaffnete Soldaten hocken und dann auch noch die Abschiebung in eine Pflegefamilie seitens der Mutter. Mit der Entführung wendet sich dann aber das Blatt etwas und der Film nimmt seinen ganz eigenen Weg auf. Die Kinder brillieren zunehmend mit unterhaltsamen Dialogen und es entwickelt sich eine gewisse Situationskomik, so das der Film eine recht positive Wendung bekommt. Ich möchte damit aber auch nicht den Anfang des Filmes zerreißen, denn der Film soll ja auch zeigen, was damals in den 70ern passiert ist und ich empfinde es auch nicht als abwegig, dass man gewisse Aspekte auch in die heute Zeit verfrachten kann. Es ist z.B. kein Geheimnis das auch hierzulande Kinder in Armut leben. Auch sie haben Wünsche und / oder Träume nach einem friedlichen umsorgten Leben.

Infos zum Film inkl. kurzen Filmausschnitt und Spielzeiten:

https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id= 201811419

Bilder aus dem Q&A im Haus der Kulturen der Welt:

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