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Berlinalereport – Das größte Haus der Welt (Generation)

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Filmtitel:
Original: La casa más grande del mundo
Englisch: The Greatest House in the World
Deutsch: Das größte Haus der Welt

Über den Film:
Rocío läuft gemeinsam mit ihrer hochschwangeren Mutter sehr unwegsame Wege innerhalb einer mit recht dichten Nebel überzogenen Berglandschaft um die eigene Schafsherde zu einer Weide zu bringen. Der Nebel sorgt bei ihr für etwas Unbehagen, doch ihre Mutter ist ja bei ihr. Diese bleibt dann aber an einer Stelle plötzlich stehen und hält ihren Bauch fest. Die ersten Wehen der Mutter treten ein und schnell wird klar, dass dies wohl der letzte gemeinsame „Ausflug“ war. Wieder zu Hause angekommen, beschließt die Großmutter von Rocío, dass sie nun die Herde ausführen und auf diese aufpassen muss. Eine große und wichtige Verantwortung die sie hier übertragen bekommt, auch wenn ihre Mutter große Bedenken hat das ihre Tochter das alleine schafft. Rocío ist hingegen sehr stolz und schon am Folgetag begibt sie sich alleine auf die Reise mit der Herde, wenngleich es anfänglich etwas unbeholfen dahergeht wie sie versucht die etwas störrischen Tiere beisammen zu halten. Auf ihrem Weg zur Weidefläche begegnet sie dann ihre beste Freundin, die ebenfalls alleine mit einer eigenen Herde unterwegs ist. Ihr erzählt sie sogleich von der neuen Verantwortung, während sich im Hintergrund beide Schafherden artig vermischen. Der Freundin gefällt dies nicht so sehr, Rocío möchte für diesen Moment dann aber lieber mit Steinen spielen und diese zum größten Haus der Welt auftürmen. Doch auch hier zeigt ihre Freundin wieder wenig Begeisterung und so ziehen beide dann weiter zur nächsten Weidefläche, bis Rocío auf einmal feststellen muss das ein kleines Lamm aus ihrer Herde fehlt. Ein Umstand der sie nun unter großen Druck stellt, denn wie soll sie das ihrer Mutter und Großmutter erklären?

In dieser Szene wird einem erst bewusst, in welcher Höhe Rocío unterwegs ist mit der Herde.
In dieser Szene wird einem erst bewusst, in welcher Höhe Rocío unterwegs ist mit der Herde.

Sie bittet kurzerhand ihre Freundin um Mithilfe, aber sie wird von ihr einfach sitzen gelassen und somit bleibt Rocío alleine mit ihren Problem. Auf der Suche nach dem verschollenen Lamm begegnet sie einen älteren Herren der alleine in einer kleinen Berghütte lebt. Er kann ihr zwar nicht bei der Suche helfen, bietet aber an auf die Herde aufzupassen. Etwas skeptisch nimmt sie das Angebot an und begibt sich auf die Suche nach dem vermissten Tier. Schließlich wird sie auch fündig, doch wieder beim alten Herren angekommen muss sie feststellen, dass nun dies gesamte Herde verschwunden ist und auch der alte Mann scheint nicht mehr da zu sein. Dieser taucht dann aber doch noch mit etwas Heu auf dem Rücken auf und ist selbst verwundert das ihm die Tiere abhanden gekommen sind. Auch wenn er sich bei Rocío entschuldigt für seine Unaufmerksamkeit, so ändert dies nichts an der Tatsache das aus einer ganzen Herde nun nur noch ein einziges Lamm übrig geblieben ist. Mit einigem Schwermut und dem Lamm im Gepäck begibt sie sich nun auf den Rückweg in der Hoffnung, dass die Herde vielleicht alleine den Weg zurück gegangen ist. Im Schutz der Dunkelheit schleicht sie sich dann leise in das Haus, wo ihr sogleich die Großmutter begegnet die sie bereits schon länger erwartet hat. Sie bereitet gerade eine Suppe zu für die Mutter vor, die unter den Schmerzen der Wehen leidet und aus dem Hintergrund deutlich zu hören ist. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt um nun zu beichten, dass von allen Schafen nur noch ein Lamm übrig geblieben ist. Schließlich bittet die Großmutter darum, dass Rocío noch etwas Wasser besorgen soll am naheliegenden Fluss in einer kleinen Schlucht. Als sie dort ankommt, bleibt sie an einer Hängebrücke stehen. Auf der anderen Seite hat sie ein Geräusch gehört, doch dichter Nebel versperrt ihr jegliche Sicht. Sich nun ganz allein ins ungewisse zu stürzen um nachzusehen ob es womöglich die von ihr vermisste Herde ist, sorgt bei ihr nicht gerade für eine große Begeisterung. Dennoch sammelt sie am Ende all ihren Mut und begibt sich langsam auf die andere Seite der Brücke…

Fazit:
Schafe scheinen auf der diesjährigen Berlinale hoch im Kurs zu stehen. Ich glaube es war für mich der dritte oder viere Film in dem dieses wollige Tier vorkam.
Wie dem auch sei… Das größte Haus der Welt ist ein recht ruhiger und sachlicher Film mit dezenter und schöner Musikuntermalung. Er zeigt, wie viel Verantwortung man in anderen Kulturen einem Kind zutraut und das sie durchaus imstande sind, ihren ganz eigenen Weg finden um Problemen oder auch Ängsten entgegenzutreten. Aber auch wie selbstverständlich bestimmte Abläufe sind. So wirkt Rocío absolut nicht schockiert darüber, wie ihre Mutter hochschwanger im heimischen Bett liegt um bald ein Kind zu gebären während die Großmutter in aller Seelenruhe alles vorbereitet. Im Gegenteil, sie steht souverän im Raum und wohnt dem besonderen Ereignis einfach bei.
Eines lässt der Film aber offen. Über den Verbleib des Vaters erfährt man innerhalb des Films nichts. Diese Frage kam auch beim jungen Publikum auf und dazu wurde erklärt, dass der Vater in der Stadt lebt um dort Geld zu verdienen, wie es dort in der Gegend häufig der Fall ist.

Eindrücke aus der Q&A im Zoo Palast:

V.r.n.l.: Ana V. Bojórquez (Regisseurin), Gloria López (Hauptdarstellerin) und Lucía Carreras (Regisseurin)
V.r.n.l.: Ana V. Bojórquez (Regisseurin), Gloria López (Hauptdarstellerin) und Lucía Carreras (Regisseurin)
Der Andrang nach Autogrammen war groß, aber man ließ sich davon kaum beeindrucken und nahm sich Zeit beim signieren.
Der Andrang nach Autogrammen war groß, aber man ließ sich davon kaum beeindrucken und nahm sich Zeit beim signieren.

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