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Berlinalereport – Above us all (Generation)

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Wenn man seine Heimat verlassen muss, hinterlässt das immer seine Spuren und wenn dem ganzen noch der Tod der Mutter vorangegangen ist, so ist das umso schmerzlicher.
So erlebt es Shay, ihr Bruder Kaleb und der Vater, die in Australien leben. Der Vater ist dort als Astronom tätig, doch durch den Tod seiner Frau beschließt er mit den Kindern wieder zurück in seine Heimat nach Belgien zu ziehen. Eine Entscheidung die Shay nicht akzeptieren möchte, auch wenn sie die Reise nach Ypern (Belgien) mit antritt.

Shay ist aufgewachsen in Australien. Im Hintergrund sieht man den Arbeitsplatz ihres Vaters, der Astronom ist
Shay ist aufgewachsen in Australien. Im Hintergrund sieht man den Arbeitsplatz ihres Vaters, der Astronom ist

Eine wirkliche Wahl wird ihr aber auch nicht gelassen und es existiert eine stetige Spannung zwischen Tochter und Vater. In Belgien angekommen beginnt für sie ein neues Leben und um sie herum passieren viele Dinge einer völlig anderen Kultur. Stetig kreist die Kamera im Uhrzeigersinn und während Shay oder verschiedene andere Personen erzählen, bekommt man das ganze Umfeld der jeweiligen Situation zu sehen. Im Verlauf des Films muss sie feststellen, dass nicht nur sie als einzelne Person nach Antworten sucht im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Mutter, sondern auch alle anderen Menschen die dort Leben, eine ganz eigene Art besitzen, sich mit ihrer kulturellen und schmerzhaften Vergangenheit auseinander zu setzen. Ypern war einst im ersten Weltkrieg Schauplatz zahlreicher Schlachten in denen viele Menschen auf recht brutale Weise gestorben sind.

Shay schenkt ihrem Kakadu die Freiheit
Shay schenkt ihrem Kakadu die Freiheit

Fazit:
Am Anfang des Films kreist die Kamera über die Landschaft und durch die 3D Technik hat das ganze natürlich auch eine interessante Tiefenwirkung, als währe man vor Ort. Doch was zu Beginn schön wirkt, wird auf die Dauer recht anstrengend. Die Kamera möchte offensichtlich keine Pause einlegen und so kreist sie die gesamten 99 Minuten durch Raum und Zeit, mal langsamer, mal etwas schneller. Sicherlich mag es eine interessante Idee sein mal die gesamte Umgebung einer Situation zu erfassen, also praktisch eine 360 Grad Umsicht wo man endlich auch mal sieht, was hinter dem Rücken einer Hauptperson so passiert. Doch die pausenlose Drehung wird auf die Dauer zur Belastung und dürfte Leuten denen leicht schwindelig wird, zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, zumal das ganze durch die 3D Technik noch einmal intensiver wird.
Auch ist mir die eigentliche Geschichte bzw. der Handlungsfaden nicht ganz bewusst geworden und erst das Nachlesen der Filmbeschreibung im Berlinaleprogramm hat mir noch einmal Hilfe geleistet zu verstehen, warum gewisse Handlungsstränge so verlaufen sind wie ich sie am Ende zu sehen bekam. So ist für mich leider völlig untergegangen, dass es in Ypern einst den ersten Weltkrieg gab und das obwohl viele Szenen sich genau damit auseinandergesetzt haben. Vermutlich habe ich zu verzweifelt darauf gewartet, dass die Kamera endlich mal eine feste Position einnimmt um mich darauf konzentrieren zu können, was der Handlungsstrang sein soll. Dieser Wunsch wurde mir aber leider nicht erfüllt.

Regisseurin Eugenie Jansen (Mitte) und Maarten Baes (links), der den Vater spielte. Er ist nicht nur im Film ein Astronom sondern auch außerhalb der Filmwelt, wie er im Interview mitteilte.
Regisseurin Eugenie Jansen (Mitte) und Maarten Baes (links), der den Vater spielte. Er ist nicht nur im Film ein Astronom sondern auch außerhalb der Filmwelt, wie er im Interview mitteilte.

Weitere Spielzeiten während der Berlinale:
So. 16.2 um 16:30 im Cinemaxx 3. Vorstellung online bereits ausverkauft !!!

Infos zum Film:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20146955

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