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Apples sehr eigenwillige Softwarepolitik

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Es gibt ein Sprichwort welches besagt; Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Bei Apple trifft dieser Spruch leider immer mehr zu, denn der Höhenflug den diese Firma seit dem iPhone, iPod und iPad Boom erlebt, hinterlässt immer öfter einen sehr faden Beigeschmack. Wie die Axt im Wald rodet Apple seine Kunden inzwischen ab, deren benutzte Systeme älter als zwei Jahre sind, doch der Grund dafür ist oftmals eher recht „scheinheilig“.

Was ist passiert?
Immer öfter bringt Apple eigene Software auf den Markt, welche sich nicht mehr kompatibilitätsfreudig zeigt, wenn der Anwender noch eine (oder mehr) Versionen im Rückstand liegt. Bei Mac OS X ist man hier z.B. aktuell bei Mac OS 10.7.3 angekommen und beim iOS ist es nun Version 5.1. Die Vorversionen der beiden genannten OS lagen bei 10.7.2 und iOS 5.0.1.
Wenn nun ein Anwender, aus welchen Gründen auch immer, nicht gleich auf das neue System umsteigt, wird er von Apple bei Softwareupdates ausgesperrt. Die Gründe dafür sind jedoch nicht Hardwarebedingt, sondern einfach eine Restriktion die wie Willkür verläuft.

Fallbeispiel iPad und Co.
Wer z.B. das aktuelle Pages, Keynote, Numbers, Freunde und Remote nutzen will, wird von Apple dazu verdonnert mindestens iOS 5.1 installiert zu haben. Bei den genannten Programmen wurden jedoch lediglich Updates für das Retina iPad vorgenommen, also das die Anwendungen die volle Auflösung beherschen. Ein paar Bugfixes fanden auch noch Platz, dass will ich natürlich nicht vorenthalten. Ich kann mir aber nicht vorstellen das die Retinagrafik nun der Grund ist, warum die Updates nicht unter iOS 5.0.1 laufen sollten.
Aber auch auf anderen Baustellen wird es merkwürdig. So laufen die Programme „iMovie“ und „iPhoto“ seitens Apple erst einmal nicht auf dem iPad der ersten Generation. Möchte man die Anwendungen mittels iTunes oder direkt aus dem App Store installieren, bekommt man eine Fehlermeldung zu Gesicht. Im meinem Fall der versuchten Installation von iPhoto auf das iPad 1 über den App Store erschien nach dem ersten Start eine lapidare Meldung, dass dieses iPad keine Kamera besitzt und darum beendet wird. Das eine Kamera jedoch für ein Programm zwingend benötigt wird, ist mir persönlich neu.
Wer nun glaubt, die Hardware des 2 Jahre alten Gerätes kommt mit der Anwendung iPhoto oder iMovie nicht klar, hat sich leider geschnitten. Ich muss zwar gestehen das ich iMovie nicht auf dem iPad ausprobiert habe, da ich Filmschnitt wenn dann am Mac betreibe, aber die Anwendung iPhoto habe ich dann doch mal auf das iPad eins übertragen über einen recht einfachen Trick. Und was soll ich sagen, die Anwendung läuft absolut flüssig und ohne jegliches Problem auf dem iPad der ersten Generation.

Fallbeispiel Macintosh
Als Apple auf einer der letzten Präsentationen einen Schwerpunkt auf den Bildungsbereich gesetzt hat, wurde darunter auch das Programm „iBooks Author“ vorgestellt. Mit dieser Anwendung kann man ansehnliche Bücher für die Anwendung „iBooks“ erstellen. Offiziell gibt Apple an, dass die Anwendung auf dem Mac nur dann läuft, wenn man Mac OS 10.7.2 oder neuer im Einsatz hat. Wer glaubt, das die Anwendung nun alle Vorteile von Lion nutzt, liegt jedoch auch hier wieder falsch. iBooks Author läuft nämlich ohne Probleme auch unter Mac OS 10.8.6. Dazu muss man erschreckend wenig an den Programmresourcen verändern.
Hinsichtlich des Mac App Stores für den Macintosh, pflegt Apple auch eine sehr eigenwillige Vorgabepolitik gegenüber den Entwicklern. So scheint eine Vorgabe zu sein, dass neu eingereichte Anwendungen oder Updates offensichtlich nur noch unter 10.7 laufen dürfen, nicht aber darunter.

Der Entwickler „MacRabbit“, welcher Espresso vertreibt, schreibt in seiner FAQ:

Please note that the Mac App Store version will require Mac OS X 10.7 Lion.

Zu Deutsch: Bitte beachte, dass die Mac App Store Version 10.7 Lion voraussetzt.
Ein Hinweistext den ich in letzter Zeit nicht selten zu lesen bekam, da ich immer noch unter 10.6.8 arbeite. So trifft dies z.B. auch auf zukünftige Versionen von 1Password (Version 3) zu und auch mein gern genutzter FTP Client „ForkLift“ ist zu einer 10.7 Umgebung gesprungen ohne das alte System weiter zu unterstützten. Ärgerlich für all diejenigen, die in diese Programme außerhalb des Mac App Stores Geld für Lizenzen bezahlt haben und das nicht mal vor all zu langer Zeit.

Ich will nicht von der Hand abweisen, dass man irgendwann mal ein veraltetes System besitzt oder auch veraltetet Hardware. Doch bei einem Apple-Produkt für das man doch recht viel Geld hingeblättert hat, sind Produktzyklen von 2 Jahren einfach viel zu kurz. In der Vergangenheit hat man hier deutlich länger auf ein System setzen können und wurde von anderen Entwicklern auch erheblich länger mit ins Boot genommen. Nun wird man als Kunde zunehmend nach den schon oben genannten zwei Jahre abgestoßen. Mit jedem Update eines Systems kann man bereits zu den ausgesperrten Kunden gehören, ein Prozess der recht Still von statten läuft.
Ob Apple diese Haudraufpolitik langfristig gut tun wird, sei an dieser Stelle einfach mal in den Raum gestellt.

1 Comment

  1. Rocky
    19. Juni 2012 @ 15:11

    Ich Ärgere mich auch über diese Strategie. Ich arbeite auch noch mit OS 10.6.8, im Internet lese ich immer wider von Leuten die auf Lion Update haben und das nicht mehr neue MacBook sehr langsam geworden ist.
    iMovie 11′ lief bis anhin immer auch mit SnowLeopard. Wenn man nun jedoch die Software herunterladen möchte ist Lion voraussetzung. Kann es nicht auch sein, dass sich Apple selbst schneidet? Ich kaufe mich doch nicht auf die Schnelle ein neues MacBook, aber mal auf die schnelle iMovie würde ich kaufen!

    Reply

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