Das wahren ja noch Zeiten wo man sich über Schäuble geärgert hat, wir er unseren persönlichen Daten hinterhergehamster hat. So manch einer fühlte sich Glatt in Stasizeiten zurückversetzt. Doch Schäuble, der ist doch fast schon harmlos wenn man sich die neusten Streiche großer Unternehmen ansieht. Eine Panne im Datennetz verfolgt die andere und dank Internet alles ganz einfach per Mausklick verfügbar. Man muss einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und schwupps, da sind wieder tausende von Daten über Person, Lieblingsessen, Telefonnummer, Bankdaten usw.
Upps, sowas kann ja mal passieren. Schwamm drüber.
Vorreiter solcher Datenlücken ist derzeit die Telekom die locker Platz 1 belegt, zumindest in der Medienöffentlichkeit. Sicherlich sieht es bei anderen Kandidaten wie Versatel oder Alice nicht wirklich viel besser aus, da hats nur bisher noch keiner gemerkt.
Jedenfalls wurden bei der Telekom bzw. dessen Tochterfirma T-Mobile (einst D1 genannt) plötzlich Datenlücken bekannt. Externe so wie interne Mitarbeiter der Telekom hatten Zugriff auf div. persönliche Daten der Telekomkunden und durften nach Lust und Laune damit rumspielen. Das fanden Datenschützer natürlich garnicht lustig, nur die Medien fandens klasse. Endlich mal wieder ordentlicher Gesprächsstoff. Und dann, am Anfang des Monats passiert es schon wieder. 30 Millionen Kundendaten des Mobilfunkgiganten plötzlich im Netz nach recht einfacher Eingabe von Benutzername und Passwort frei verfügbar. Volle Kontrolle sei hier laut Spiegel möglich gewesen wie das sperren von SIM Karten, ändern von Namen so wie natürlich wieder die Kontodaten.
Nun setzt die ARD (jener Sender der sich gerne im Licht der GEZ sonnt) aber noch fast einen drauf. Der Hausinterne Sender „KIKA“ der als Zielpublikum auf ABC Schützen setzt, hat einfach mal ein wenig geschlafen und im Internetangebot „Platz für Helden“ über einige Tage lang rund 1000 Adressen von minderjährigen veröffentlicht, natürlich mit vollem Namen, Anschrift so wie Telefonnummer. Eben alles was man so an Daten hinterlässt wenn man sich wo anmeldet. Auch nachdem sich ein Vater beim Sender schriftlich per E-Mail meldete um auf den Fehler hin zu weisen, zeigte man sich wenig gerührt und schien wenig Interesse zu zeigen überhaupt zu antworten. Erst nachdem jener Vater sich sich an eine Zeitung wendete die den Sender kontaktierte, war man beim Sender plötzlich sprachlos. Aktuell ist die Seite nun vom Netz genommen bzw. nicht erreichbar.
Allein diese drei bescheidenen Vorfälle zeigen, das der wirkliche Datenfeind garnicht mal im Bundestag sitzt sondern vielleicht der eigene Nachbar sein könnte, der einfach mal ein harmloser IT Angestellter in einem großen Unternehmen ist. Einmal ein falsches Häckchen gesetzt und Zack, sind die Daten eben mal ein paar Tage online. Kann passieren, macht aber nichts. Schließlich hat der kleine IT-Mann danach keinen Job mehr und der große Boss sitzt weiterhin in seinem Cheffsesselchen und bastelt Papierflieger aus den Beschwerdebriefen der Betroffenen. Schließlich ist es seinem Sparwahn zu verdanken, dass die Hausinternen Kosten um über 40% gesenkt werden konnten, seit der IT-Angestellte ein überbleibsel externer Ich-AG Mitarbeiter ist. Glück auf für die Zukunft…
Wer will, kann die Kommentarfunktion übrigens gerne dazu verwenden seine Daten ganz persönlich einfach online zu stellen. Ich garantiere dafür, das ich keinerlei Schutz für diese Daten biete.
PS: Ich empfehle folgende Aufklärungsvideos zum Thema „Datenschutz“ und „Datenverkauf“
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Quellen:
Golem.de – Panne beim KIKA
Golem.de – Und wieder ein Sicherheitsleck bei der Deutschen Telekom