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Dubioser Anlockversuch von Webdienst „Twoo“

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„Lukas hat eine Nachricht für dich  hinterlassen“, lautet es in einer E-Mail die ich heute erhalten habe. Wer zum Teufel ist denn Lukas? Dann folgt ein großer blauer Button mit dem Text „Seh dir deine Einladung an ->“. Lukas scheint mich zu kennen und ein ganz lieber zu sein, wenn er mich zu einem neuen Dienst anmeldet, von dem ich noch nie was gehört habe.
Nach dem großen blauen Button folgen recht vertraute Grafiken für App Store und Google Play. So unseriös scheint das alles irgendwie wohl doch nicht zu sein, wenngleich so eine Mail zumindest bei mir grauenhafte Erinnerungen an alte Facebook Zeiten weckt. Einst konnten Nutzer ihr Adressbuch mit ihrem Facebook-Profil verzahnen und allen Freunden per simplen Mausklick Mails ohne Zustimmung zusenden lassen, die nicht bei Facebook sind. Das trat dann eine Welle an Mails an die Empfänger los, die über mehrere Tage darauf hingwiesen wurden, sich doch auch kostenlos bei Facebook zu registrieren, weil XYZ auch dort ist. Ein blocken der Mails war nicht möglich.
Das schmeckte auch dem Verbraucherschutz nicht und so gab es im November 2010 eine Klage (Siehe z.B. Artikel bei der FAZ). Etwa 5 Jahre später, im Januar 2016, verkündete der Bundesgerichtshof: Einladungen ohne vorherige Zustimmung des Empfängers sind unzulässig (Siehe z.B. Artikel bei Computerwoche). Facebook hat sein Einladungssystem in dieser Zeit natürlich bereits verändert, musste aber dennoch tätig werden, denn Facebook’s Einladungsmails sind vorgefertigt und nicht individuell vom Inhalt…

Mit dieser Mail tappt man schnell in eine Falle, stimmt den Geschäftsbedingungen des Anbieters zu und registriert sich beim Dienst.

Aber zurück zu meinen „Freunden“ von Twoo. In der Mail gibt es am Ende kleingedrucktes, das meistens ja eh keiner liest. Der Klick auf den blauen Button ist da wirklich einfacher und verlockender. Doch das Kleingedruckt hat es in sich…

So heißt es: „Indem du ‚Sieh dir deine Einladung an ➔‘, anklickst, stimmst du zu, dass für dich ein Account auf Twoo erstellt wird. Du akzeptierst unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen und unsere Datenschutzerklärung“.
Mein vermeintlicher Freund „Lukas“ wirkt mir langsam unsympathisch. Ich soll auf einen blauen Button klicken, kriege dann automatisch einen Account bei Twoo und stimme Geschäftsbedingungen und Co zu? Wow. Also so dreist war nicht einmal Facebook damals. Doch damit noch nicht genug… Der Anbieter legt noch einen drauf… „Du stimmst weiterhin zu, E-Mail-Benachrichtigungen über deinem Account zu erhalten, von denen du dich jederzeit abmelden kannst.“.Heißt: Ein Mausklick und man bekommt auch noch weiterhin artig Mails von diesem Anbieter. Na dann viel Spass.

 

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Irgendwas mit DSVGO hier noch reinhauen für das Kommentarfeld…