Einführung
There is only three steps to connecting to the internet….
Step one – Plugin
Step two – Get connectet
Step three – …oh, there is no step three
So begann eine ungewöhnliche Laufbahn für ein Hardwareprodukt das einen enormen Bekanntheitsgrad erlangte, wie sich es andere Firmen in der Branche nur wünschen könnten. Die Rede ist vom iMac, der in der Macscene auch liebevoll „Knubbelmac“ genannt wird. Dies hat er vor allem seiner Form zu verdanken, denn das Monitorgehäuse war der ganze Computer, man benötigte nichts weiter.
Der Rest lässt sich fast wie in einem Märchen erzählen. 1998 war das Jahr der „Wiedergeburt“ für die Firma aus Cupertino. Der „Messias“ Steve Jobs (wie er gerne von den Medien bezeichnet wird) erlebte zusammen mit der Vorstellung des ersten iMacs ein fulminantes Comeback nachdem er sich einige Jahre eine Auszeit gönnte.
Steve Jobs verblüffte an jenem Abend die Computerindustrie und vor allem die Macnutzer. Apple richtet sich nach einer sehr langen Durststrecke plötzlich wieder an den Konsumenten und baute einen Computer dessen Bedienung fast so simpel ist wie das Handling eines Staubsaugers. Nur muss man einem Staubsauger zum einen nicht ins Internet bringen und zum anderen ist ein Computer wohl dann doch ein wenig komplexer, doch genau diese Brücke überwand Apple mit seinem doch sehr exotischen Designkonzept.
Apple hat es mit dem iMac jedenfalls geschafft dafür zu sorgen, das der Computer nicht mehr nur als Arbeitsrechner im Büro angesehen wurde, sondern auch privat für „gute Laune“ sorgen kann. Dafür dürfte vor allem die Farbe gesorgt haben, denn statt einer grauen Kiste die doch recht laut vor sich hin brummte, war der erste iMac im transparenten blau gehalten, später folgten dann weitere Farben und noch transparentere Gehäuse wo dann wirklich das Innenleben des Computers bewundert werden konnte. Schnell kam da die Frage auf, wo denn der Computer abgeblieben ist. Schließlich stellte man sich eigentlich nur einen 15″ Röhrenmonitor auf den Arbeitstisch von wo aus lediglich das Stromkabel wegging und ggf. das Kabel zum Modem. Insgesamt erfuhr der iMac der ersten Generation insgesamt sieben Überarbeitungen die hauptsächlich die Leistung auf den aktuellen Stand brachte. Der letzte iMac mit einem G3 Prozessor erschien im Sommer 2001 mit bis zu 700 MHz. Prozessorleistung.
Ein Star wird geboren
Vom Knubbelmac (iMac G3) haben es stolze sieben unterschiedliche Generationen dieser Bauart in die Öffentlichkeit geschafft. Doch das Hauptmerkmal des iMacs wurde nicht wirklich der Computer selbst, sondern die peppigen Farben wie z.B. Keylime, Indigo, Flower Power, Blue Dalmatin, Ruby und Co. Sie verhalfen dem kleinen Zwerg zum wahren Kultcomputer und das nicht nur im privaten Bereich. Die Printmedien waren „entzückt“ von so viel Design und knalliger Buntheit so das der iMac nicht lange brauchte um zum Shotingstar in Zeitschriften wie dem Spiegel zu werden oder in den neusten Werbecampagnen eine Komparsenrolle zu übernehmen – wenn auch nur im Hintergrund. Auch Hollywood entdeckte den Knubbelmac für sich und bot dem iMac gleich in unterschiedlichsten Filmen und Serien div. Nebenrollen an.
Allerdings durfte er nicht immer seine Herkunft verraten. Macnutzer grinsen noch heute wenn eine Serie im TV ausgestrahlt wird und das Applelogo dezent mit einem gelben PostIt Kleber überdeckt wird.
Ebenfalls hat sich dieser ungewöhnliche Computer zum Vorbild gemausert. So haben div. Firmen erkannt, das ödes grau und kantiges Deisgn immer ungefragter wird wenn es um Technik geht. Vorbei sollten die Zeiten sein mit dem monotonen Grau oder dem weißen Bügeleisen. Begriffe wie iBrator wurden von cleveren Marketingleuten aufgeschnappt und in kleinen Quicktime Werbespots dem Internet zum fraß vorgeworfen. Was sich hinter dem Begriff „iBrator“ verbirgt, werden sicherlich viele schon erahnen können so das ich auf weitee Details nicht eingehen möchte. Aber auch Bügeleisen nahmen sich z.B. der Farbe Indigo an oder die bekannte Konsolenfirma Nintendo brachte das damalige Nintendo 64 plötzlich in Bunt-Transparenten Farben raus die ganz merkwürdig den Farben des iMacs glichen.
Dieser iMac ist praktisch über Nacht zum heimlichen Star geworden und noch heute schätzen ihn Macnutzer sehr…
Die Geschichte der Hardware
Wie schon erwähnt, haben es sieben iMac Modelle des G3 iMacs in die Öffentlichkeit geschafft. Angefangen hat alles mit einem 233 MHz. Modell mit einer 4 Gigabyte großen Festplatte (das war 1998!) und maximalen 128 MB RAM als Arbeitsspeicher. Ausgeliefert wurde mit der ersten Generation das Betriebssystem Mac OS 8.1.
Als sich die ersten Leute die Geräte nach hause geholt hatten, viel jedoch ein sehr besonderes Merkmal auf. Der iMac besaß überhaupt kein Diskettenlaufwerk mehr, was das Speichern auf entsprechend bekannte Medien in gewisser weise kompliziert machte. Man musste auf externe Hardware zurück greifen, doch auch die externen Medien waren gar nicht so einfach zu bekommen. Apple hat nämlich auc dem weit verbreiteten SCSI Anschluss den Rücken gekehrt, was das anschließen von alter Hardware unmöglich machte.
USB (Universal Serial Bus) war das neue Zauberwort bei Apple. Ein Plug & Play Anschluss um externe Peripherie einfach und teils ohne Treiberinstallation an den Rechner an zu schließen um es sofort nutzen zu können. Heute ist der USB Anschluss kaum noch weg zu denken, aber damals war es einfach ein völlig neues „Medium“. Drucker, Scanner, Diskettenlaufwerke, ZIP Drives uvm. wurden erst nach und nach als USB Variante angeboten und vom Preis reden wir zu dem Zeitpunkt lieber mal nicht.
Bei den ersten iMac Modell spendierte Apple auch eine drahtlose IRDA Schnittstelle zum Synchronisieren. Sie erlaubte somit den Kommunikationsaustausch von Daten zum Organizer, dem Mobiltelefon oder anderen Geräten, die eine entsprechende Infrarotschnittstelle besitzten. Der Nachteil bei Infrarot ist jedoch die unstabile Datenverbindung die bei zu großer Distanz abreißt. Auch die Übertragung ist sehr langsam von statten gegangen. Heute hat Bluetooth diesen Part erfolgreich übernommen. Bereits bei der zweiten iMac Generation verschwand diese Schnittstelle aber auch schon wieder von der Frontseite des iMac Gehäuses.
Eine andere Besonderheit waren beim iMac auch die Eingabegeräte. Maus und Tastatur waren dem farblichen Design und der Form des iMacs angepasst worden. Als erste Firma hat Apple sich auch von der klassischen Mausform verabschiedet und zusammen mit der bekannten Firma Logitech eine halbrunde Maus entworfen, die die selbige Farbe wie das Gehäuse des iMacs bekommen hat. Auch die Tastatur wurde bunt und war Platzsparender gebaut als die damals typischen Eingabegeräte eines Computers. Der iMac Maus widmete man dann auch einen Hypnotischen Werbespot der dazu aufforderte, den neuen iMac mal aus zu probieren.
Bei den letzten drei iMac G3 Serien verabschiedete sich Apple jedoch dann wieder mit seinem eigenwilligen Tastatur- und Mauskonzept und bot wieder eine große Tastatur anfangs in schwarz, später in weiß an. Das gleiche galt dann auch für die Maus, wobei die Maus erstmals bei Apple eine optische Abtastung besaß und Apple sich somit vom Mausball verabschiedete. Das Konzept nannte sich dann „Apple Pro Maus“ und „Apple Pro Keyboard“.
Alle späteren iMacs hat Apple dann kontinuierlich an die jeweiligen Innovationen der letzten Jahre angepasst. Bessere Schnittstellenmöglichkeiten wie z.B. FireWire und Videoausgang (VGA Schnittstelle), bessere Grafikkarten, mehr Megaherz, mehr möglicher Arbeitsspeicher etc.
Das Ende vom Lied?
Bei weitem nicht, denn sonst hätte der iMac wohl kaum sein 10. Jubiläum miterleben können. Wenn auch nicht mehr im alt gewohnten Gehäuse sondern inzwischen schon im vierten neuen Outfit.
Erstmals wurde der Knubbelmac im Jahr 2002 gegen ein iMac mit TFT Monitor abgelöst, die Zeiten des Röhrenmonitors (CRT) gingen also rasant vorbei. Spektakuär war erneut die Bauweise des Gerätes, das nun komplett in weiß gehalten wurde was einigen Nutzern schon fast zu steril wirkte. Der Computer selbst versteckte sich in einer weißen Halbkugel die auch als Fuß diente. Von dort aus ging ein „Arm“ weg der den Monitor hielt. Diese Bauweise ermöglichte es, dass man den Monitor in fast jede erdenkliche Position umschwenken konnte. Sowohl von oben nach unten als auch nach links und rechts oder zur Seite. Dies hauchte dem iMac ein gewisses mass an Lebendigkeit ein, was Apple in passenden Spots auch manifestierte. Sogar bei Pixar machte man sich Gedanken um den neuen iMac und widmete dem „kleinen Wilden“ zwei quirlige Spots.
Die dritte Generation des iMacs wurde erneut einer kompletten Umgestaltung unterzogen und so viel letztlich auch noch die weiße Halbkugel weg. Das einzige was übrig geblieben ist, war der TFT ganz in weiß gehalten. Die Unterseite des Monitors wurde etwas nach unten „gezogen“, die CD-ROM oder DVD-Rom wurde an der Seite des Gerätes eingeschoben via Slot-In Laufwerk, das war dann aber auch schon der ganze Computer. Praktisch stellt man sich somit nur noch den Flachbildschirm auf den Arbeitsplatz. Der Ton lief weiterhin über intern verbaute Lautsprecher die sich aber klanglich weiterhin nicht verbergen mussten, wie schon bei der zweiten Generation des iMacs. Insgesamt erhielt die dritte Generation 3 Revisionen mit üblichen Leistungsverbesserungen. Die vierte Generation der iMacs bekam keine markante optische Veränderung, dafür war es der erste iMac der sich vom G-Prozessor verabschiedet hat und somit den damaligen Wechsel zu der Intelplattform erleben durfte. Somit schlummerten ab 2006 in den iMacs nur noch so genannte Core2Duo Prozessoren die einen drastischen Leistungsschub mit sich brachten. Der iMac konnte also nicht mehr einfach als kleines Nebenprodukt der Apfelfamilie angesehen werden, sondern verbarg ordentlich Leistung und der kleinen Haube. Seit 2007 existiert nun die vierte Generation der iMac Familie die sich erstmalig nach fast 5 Jahren iMac Geschichte wieder vom weiß trennte und im edlen gebürsteten Aluminium daher kamen. Darüber hinaus wurde das Gerät erheblich dünner als seine Vorgänger. Neu war zu der Einführung auch, dass Apple nun gespiegelte Flachbildschirme verbaut, so genannte Glossy TFTs, die erheblich mehr Kontrast und eine brillantere Farbvielfalt bieten können als ein matter TFT. Eine Wahl die jedoch nicht alle Macnutzer begrüßten, vor allem aus dem gestalterischen Bereich gibt es diesbezüglich viele Unkenrufe. Dennoch ist auch der Alu-iMac ein gelungenes Update in der Geschichte der iMac Familie und man darf gespannt sein, wie die Geschichte dieses besonderen Erfolgscomputers weitergehen wird.