Skip to content
Menu

Volksbegehren für oder gegen den Flughafen Tempelhof

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Am 27. April darf der Berliner eine recht besondere Wahl mitmachen. Es geht um ein Volksbegehren bezüglich der zukünftigen Nutzung des Flughafen Tempelhofs in Berlin. Mit der Entstehung des neuen Berliner Luftmittelpunktes, dem Berlin Brandenburg International Airport (BBI), ist man natürlich der festen Überzeugung, das Berlin einen Flughafen wie Tempelhof nicht mehr benötigt, geschweige denn leisten kann.
Der geschichtsträchtige Flughafen (Platz der Luftbrücke zum zweiten Weltkrieg) mit Europas längsten Gebäude (1230 Meter) soll mit seiner sehr großen Fläche nun “Freiwild” werden. Planungen und Ideen gibt es natürlich in Mengen, doch was ist nun wirklich Sinnvoll? Soll der Flughafen bleiben uns uns als Berliner weiterhin Geld kosten oder soll das Areal verkauft werden bzw. anderweitig zur Verfügung gestellt werden?

Ich selbst bin inzwischen gegen eine Schließung. Der Grund dafür ist recht simpel erklärt. Anfangs habe ich die Diskussion ob, oder ob nun doch nicht, nicht ganz verstanden. Inzwischen ist mir aber klar geworden, welche Bedeutung diese große freie Fläche doch hat. Grund und Boden in einer großen Stadt wie Berlin ist vielen Investoren sicherlich viel Geld wert. Auch wenn man einen großen Teil des Areals in einen Park umwandeln möchte und uns Berlinern versichert, das wir um ein großen Park reicher werden, so sind doch die einen oder anderen Aussagen sehr schwammig. Eine konkrete Parkgröße z.B. liegt nicht vor. Ebensowenig wer sich dann um die Umsetzung des Parks kümmern würde. Des weiteren steht aber auch schon fest, das man das Areal bewohnbar machen möchte, was unweigerlich eine neue Infrastruktur mit sich zieht. Demnach also auch Bürogebäude und Ladenareale, vermutlich eine weitere Arcadenmeile wie z.B. am Potsdamer Platz. Das klingt soweit noch nicht einmal schlimm, denn was soll man schon großartig gegen ein neues Beleben eines Stadtkerns haben?
Das Problem liegt eher an der bereits existierenden Infrastruktur die gerade dieses Areal zu etwas besonderen macht. Zum einen befindet sich an einem Großteil des Flughafens bereits die große Hasenheide, ein öffentlicher und sehr großer Park. Dann gibt es dort nicht viel weiter die Bergmannstraße die nicht nur kulinarisch viel zu bieten hat. Ebenfalls ist parktechnisch auch noch der Kreuzberg vorhanden, mit Berlins größter natürlicher Erhebung und einem wundervollen Aussichtspunkt an der Spitze des Berges, dem Schinkeldenkmal. In der nahliegenden Manfred von Richthofen Straße wiederum, liegen viele kleinere Läden die Ihre Waren anbieten. Eine Umbebauung des Flughafens würde mit sich ziehen, das nicht nur diese kleinen besonderen Areale von typischen Großkonzernen um ihre Existenz fürchten müssen, sondern es trifft vor allem die Leute, die in diesem Bezirk leben denn eine neue Infrastruktur bedeutet auch mehr Verkehrsfluss, noch mehr Betrieb usw. Viele Seitenstraßen in naher Umgebung haben bereits jetzt schon teilweise die Funktion einer regulären Entlastunsgstraße so das viele Anwohner sich eine Autofreie Zone wünschen. Auch einige Schulen sind dort in der Nähe des Flughafens vorhanden inkl. Kindertagesstätten etc. Das heißt das morgens auch viele Kinder / Familien unterwegs sind die dort leben. Mehr Verkehr steigert unnötig das Risiko und zu guter letzt sei die Natur bedacht. Die große freie und unbebaute Fläche würde beim wegfallen durchaus einen langfristigen Schaden mit sich ziehen der sich auf ganz Berlin auswirkt.

Das letzte mal wo das Land Berlin so eine Aktion gestartet hat, also den Verkauf von freier Fläche, ist das Ergebnis ein Potsdamer Platz geworden. Wer sich ein wenig mit Nachrichten befasst, weiß genau das dieses Areal bei weitem nicht so floriert wie man es sich erhofft hat. Die Bahn will z.B. den Bahn Tower verlassen und auch Sony wankt gedanklich vor sich hin in seinem eigenen Gebäude. Kulturell ist der Potsdamer Platz darüber hinaus absolut fehlgeplant, das machen auch zwei Kinos nicht gut. Deutschlands größtes IMAX Kino musste auch bereits seine Pforten schließen, nun tritt dort die Blue Man Group auf. Und einige Gebäude auf dem Postdamer Platz wurden auch schon an andere Unternehmen bzw. Banken verkauft. Wenn man bedenkt, wie jung der Potsdamer Platz ist, hat er schon verdammt viel finanzielle Geschichte geschrieben. Ich finde, so etwas muss man nicht noch einmal in Berlin wiederholen. Und selbst der geschlossene Flughafen wird uns Berlinern weiterhin Geld kosten, es ist also irgendwie egal, wie es endet. Und selbst wenn der Flughafen dann zu ist, werden wir als Berliner deswegen nicht mehr Geld vom Land bekommen, geschweige denn weniger Geld ans Land bezahlen müssen.

Weblink: http://www.tempelhof-retten.de/

1 Comment

  1. 3 gute Gründe für Tempelhof-Flughafen
    15. April 2008 @ 17:09

    […] Nachtrag: am 14.04. schreibt Robin sehr ausführlich »¬Â¦ […]

    Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Irgendwas mit DSVGO hier noch reinhauen für das Kommentarfeld…