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Berlinalereport – What’s in the darkness

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Über den Film:
Es ist Sommer 1991 in der Volksrepublik China und es gibt einen Mord. Eine Handvoll Polizisten sammelt sich um die Leiche einer jungen Frau die inmitten eines Feldes mit hohem Gras liegt. Schnell steht fest, dass es einen Missbrauch an der Frau gab. Der Vater der jungen Qu Jing ist ein ausgebildeter Forensiker und wird zum Tatort geordert, was in ihr eine große Neugierde weckt, denn sonst passiert wohl eher nicht sehr viel in dem Dorf in dem sie lebt.
Als sie den Begriff „Misshandlung“ hört, kann sie mit diesem wenig anfangen, da solche Themen vermutlich eher ein Tabu sind. Auch von ihren Eltern bekommt sie keine Auskunft und selbst in ihrem Nachschlagewerk wird dazu eher um den heißen Brei geredet.

What's in the Darkness

Die Beziehung zwischen Eltern wirkt im übrigen auch wenig leidenschaftlich. Die Mutter kümmert sich zum Großteil um den Haushalt und ist ständig dabei Qu Jing zu kritisieren, während der Vater eigentlich nur zum essen auftaucht und selbst da meist hektisch seinen Hunger befriedigt um sich wieder schnell der Arbeit zu widmen. Aus Sicht des Mädchens wirkt ihre Familie darüber hinaus wie zwei Geizhälse, die mit allem was sie besitzen äußerst sparsam umgeht. Grund genug, jede mögliche Chance auszunutzen um aus der Wohnung „auszubrechen“ damit die freie Zeit anderweitig verbracht werden kann. Am liebsten zieht sie sich dazu auf einen alten Schrottplatz zurück und singt dort auf einem Container, der für sie wie eine große Bühne wirkt.
Als seitens der Schule mit dem Kommunistischen Jugendverband Chinas (Zur Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistischer_Jugendverband_Chinas) ein Besuch in einem Altenheim durchgeführt wird, trifft sie hier einen alten bettlägerigen Herren an. Dieser hat unter seinem Bett ein zensiertes Buch versteckt und bittet Qu Jing, lieber daraus vorzulesen als in einem geduldeten Buch. Doch schon die ersten Zeilen wirken auf sie ziemlich anstößig und so vermutet Qu Jing den Mörder endlich gefunden zu haben.

What's in the Darkness

Fazit:
Mein erster Gedanke nachdem der Film geendet hat: Das war nun eine chinesische Version von Tatort.
Ich muss zugeben, dass mir erst ein Blick in das Presseheft zum Film mehr Klarheit über die Abläufe im Film verschafft hat. So einen Film zu sehen setzt wohl eher voraus, dass man sich mit der Kultur aus diesem Land besser auskennt, denn so wie er in dieser Form nun in der Generation gezeigt wird, kann man nur div. Vermutungen aufbauen und tappt hier und da im dunkeln oder nimmt es einfach so hin, wie es nun gezeigt wurde. Besitzt man den nötigen Background, kann man den Film schon besser verstehen und sich auch eher in die jeweiligen Rollen und Situationen hineinversetzen. Was der Film aber klar transportiert, ist eine Kritik am Staat. Das Thema der Zensur kommt klar zum Vorschein so wie eben alles was mit Sex zu tun hat, darunter eben auch die Aufklärung oder gar das Verbot sich einen Porno anzusehen. Des weiteren wirken auch die Polizisiten eher überfordert mit dem Fall, geschweige denn qualifiziert.

Bilder aus der Q&A:

Infos und Filmausschnitt zum Film:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201606856

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