Über den Film:
Die meisten dürften hinsichtlich Erinnerungen an ihre Kindheit viele positive Erlebnisse damit verbinden, auch wenn vieles mit der Zeit verblasst. Erst recht, wenn wir eben älter werden. Die erste Liebe zum Beispiel kann da viel verändern und so geschieht es auch zu Beginn dieses Films. Greta sitzt alleine auf einer Bank in ihrer neuen Schule mit einer Tupperdose in der Hand und wirkt nachdenklich, bis zu dem Punkt wo Elliot sich ihr mehr oder minder aufdrängt, einfach nur zum reden… Um Freunde zu sein. Der „Plan“ von Elliot geht soweit auch ganz gut auf, bis eine dreiköpfige Mädchentruppe sich in diesen ersten Kontakt einmischt. Sie legen Greta mehr als deutlich nahe, dass sie lieber von Elliot Abstand halten sollte. Mit so jemanden sollte man einfach nicht abhängen. Zwar versteht Greta die Botschaft, doch ist auch sie ziemlich speziell und besitzt definitiv nicht die sichtbaren Allüren der drei Mädels.
Als ihr 15. Geburtstag näher rückt, bekommt ihre Mutter die grandiose Idee, für Greta eine Überraschungsparty zu organisieren, denn alles wird anders mit 15. Als Greta eines Tages zur Schule kommt, winken ihr div. Schüler mit einer Einladung entgegen und Greta wird klar, was hier gerade ohne ihr Wissen abläuft. Es soll keine Party geben, sagt sie ihrer Mutter klar und deutlich, doch den Eltern ist das erstmal egal. Was geplant ist, wird auch durchgeführt. Am Abend der Party, zieht sich Greta nach einer Eskapade mir den drei Mädchen und auch mit Elliot, in ihr Zimmer zurück. Am liebsten beschäftigt sie sich dort mit falten von Origamifiguren oder sie öffnet eine kleine Spieluhr. Doch an diesem Abend soll wirklich alles anders kommen. Greta beginnt eine sehr eigenwillige Reise und begegnet dabei diversen Gestalten die sie auf unterschiedliche Art und Weise manipulieren oder aber auch helfen wollen. Am Ende ihrer Reise begegnet sie letztlich sich selbst und jenes Ich bestärkt sie für ihr zukünftiges Handeln in ihrem Leben…
Fazit:
Girl Asleep wirkt wie eine Hommage an die Filme von Wes Anderson. Schon als die Leinwand auf den Film justiert wurde wird klar, man bekommt einen Film im 4:3 Format zu sehen. Die poppigen Farben und der markante Look der 70er Jahre geben dann ihren Rest. Und auch sonst wirkt der Film fast wie aus der Feder von Wes Anderson, nur ist es in diesem Fall die Regisseurin Rosemary Myers, die den Film gemacht hat. Mit viel Humor, Wortspielen und beinahe verspielten Hintergrundaktionen, die wenig mit dem eigentlichen Geschehen zu tun haben, wird man schnell verzaubert und kann es kaum abwarten, die nächsten Szenen zu sehen und erneut auf Entdeckungsreise zu gehen. Gegen Ende des Films erlebt man dann noch eine gewisse Parallele zu Alice im Wunderland in dem sich Greta auf der Suche nach sich selbst befindet.
Der Film ist ein weiterer Augenschmaus der diesjährigen Berlinale Generation.
Bilder aus dem Q&A im Haus der Kulturen der Welt
Infos zum Film:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201609676