Englischer Titel: Miss Impossible
Deutscher Titel: Nie zufrieden
Über den Film:
Aurore hat es mit ihren 13 Jahren nicht einfach in ihrem Leben, glaubt sie jedenfalls und erzählt im Film aus ihrem Alltag. Als „mittlere“ zwischen einer älteren Schwester und einer kleinen Schwester, hat man es sicher auch nicht immer einfach. Vor allem wenn die jüngste stetig mit ihrer Klugscheißerei auf den Keks geht und die älteste Schwester von den Eltern als absolut unkompliziert eingestuft wird, Aurore hingegen das widerspenstige Sorgenkind repräsentiert. Ihre schulischen Leistungen fallen zunehmend in den Keller, weil sie die Lehrer nicht mehr ernst nehmen will und ihr engster Freundeskreis ist auf eine Person geschrumpft. Als aufgrund ihrer Schulprobleme auch noch ihre Eltern hinter ihrem Rücken darüber diskutieren, ob Aurore vielleicht lieber in ein Internat gehen sollte oder vielleicht gleich zur Armee, platzt ihr der Kragen. Sie will raus aus ihrer chaotischen Familie und flüchtet mal eben schnell um die Ecke zu ihrer Freundin. Ihr neues Domizil in einer kleinen Ecke unterm Dach eines Mehrfamilienhauses, versetzt Aurore hingegen in weiteres entsetzen und prompt kündigt sie auch noch die letzte Freundschaft und kehrt binnen weniger Minuten wieder zurück zu ihrer Familie, ohne das dort irgendjemand Notiz von ihrer Abwesenheit genommen hat.
Allerdings erweckt Aurore mit Hilfe ihres verbalen Charme und einer kleinen Gesangseinlage, die sie in einem kleinen Kaffee zur Geltung brachte, die Aufmerksamkeit eines Bandmitglieds, welche aus 3 Jungs besteht. Das weckt in Ihr durchaus ein gewisses Interesse, zumal sie sich gerne mal in einen Jungen richtig verlieben würde. Aber kann sie sich überhaupt in einen Jungen verlieben, oder ist sie vielleicht frigide oder gar lesbisch veranlagt? Viele Fragen geistern in ihrem Kopf herum und die Antworten der Familie sind hier eher unbefriedigend für sie. Letztlich entscheidet sie sich für Band, was ein wichtiger Halt und auch eine schöne Erfahrung für sie wird, auch wenn hier nicht immer alles perfekt verläuft.
Fazit:
Was in meiner Filmbeschreibung wie ein tiefgründiges Drama wirkt, entpuppt sich im Film hingegen zu einer wahren Verbalschlacht zwischen Aurore und allen anderen beteiligten. Aurore ist absolut nicht auf den Mund gefallen, besitzt gerne das letzte Wort und überzeugt schlussendlich auch mit ihrem sehr speziellen Charakter. Der Film liefert viele wunderbare Szenen mit unglaublichen Dialogschlachten unter den einzelnen Charakteren, zu denen man herzlich lachen kann. Dennoch rutscht der Film zu keinem Zeitpunkt in eine Komödie herab, sondern behält durchaus seinen dramatischen Aspekt rund um Aurore’s Sorgen. Definitiv ein weiteres Highlight aus der Generation und somit sehr empfehlenswert.
Infos und kurzer Filmausschnitt zum Film:
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201613697
Bilder aus dem Q&A im Zoo Palast:
Jamais Contente