Mein gestriger zweiter Film in der Generation 14plus wurde Supernova, ein weiterer Film aus den Niederlanden.
Eigentlich stehen Niederländische Filme bei mir hoch im Kurs, doch Supernova schlägt da irgendwie eine andere Richtung ein.
Über den Film
Das Leben in der Einöde kann einfach nur langweilig sein. Meis lebt sprichwörtlich in der Pampa und das einzige Highlight ist eine Straße die um die Ecke führt, verbunden mit der Hoffnung das endlich mal wieder ein Auto in das Familienhaus brettert, welches eben genau an der Ecke steht. Das haben auch schon einige zuvor geschafft und sie alle haben eine eigene Box bekommen auf denen der Name steht und meist eine Postkarte drin liegt.
Wie man nun merkt, ist auch Meis Familie etwas eigenwillig. Die Mutter versucht ständig so attraktiv wie ihre Tochter zu sein und posiert vor dem Spiegel oder will eigentlich auch lieber in die Stadt ziehen, ihr Vater ist körperlich beeinträchtigt, trinkt recht viel, entfernt ständig ein Straßenschild welches die scharfe Kurve andeutet und ihre Großmutter leidet an Demenz und schüttelt unentwegt den Kopf, ohne einen weiteren Ton von sich zu geben.
Meis versucht in ihrem jugendlichen Alter natürlich diese Grenzen zu sprengen und möchte auch gerne mal etwas mehr erleben. Sie schlüpft im Film hauptsächlich in die Rolle der Erzählerin und kommentiert ihren öden Alltag der eigentlich immer ziemlich gleich bleibt. Sie kennt jede Handlung und Reaktionen ihrer Eltern und schließt mit sich selbst Wetten ab, was auf gewisse Aktionen passiert und sie macht sich auch viele Gedanken über den Ursprung der Dinge bis hin zum Atom und den Ursprung der Erde. Die einzige Abwechslung liefert gelegentlich ihre Freundin die sie besucht und da sind natürlich Themen wie Jungs im Vordergrund und auch die eigene Entwicklung am Körper.
Nachts, wenn Meis im Bett liegt, schaut sie immer an die Zimmerdecke wie die Lichtstrahlen der aus der Stadt kommenden Autos vorbeitanzen, begleitet mit lautem Gejohle und Musik. Leise zählt sie diese, als währen es Schäfchen und im stillen wünscht sie sich immer wieder das jemand wie Brad Pitt in ihr Haus fahren würde. Und eines Tages passiert es dann auch. Ein junger Mann ist mit dem Auto im Wohnzimmer gelandet und das erweckt bei Meis natürlich ganz spezielle Gefühle.
Fazit
Was die Geschichte anbelangt, so war ich persönlich eher enttäuscht. So viel Einöde ist mir dann doch etwas zu viel des guten, auch wenn der Film mit wirklich grandiosen Kameraeinstellungen und Nahaufnahmen glänzt die es teilweise auch etwas auf die Spitze treiben. Hier und da gab es ein paar lustige Stellen im Film und sicherlich kann man sich auch gut in die Lage der Hauptdarstellerin versetzen. Eigentlich möchte man nur weg von diesem Ort, doch der Gefallen wird uns nicht getan als Zuschauer. Dieses beklemmende Gefühl möchte man sicher nahe bringen in diesem Film, nur warum?
Der herbeigesehnte Unfall tritt meiner Meinung leider viel zu spät im Film ein so das es fast wieder nebensächlich wird, dass es passiert ist. Schade, aber für mich war das nichts.
Fotos von der Premiere im Haus der Kulturen der Welt
Filmtrailer:
http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/supernova
Weitere Spielzeiten während der Berlinale:
So. 16.2 um 15:30 im Zoo Palast. Vorstellung online bereits ausverkauft !!!
Infos zum Film: https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20143724