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Apple stampft Aperture und iPhoto ein mit bitterem Nachgeschmack

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Mit großem Tamtam hat Apple auf einer Keynote im Sommer 2014 angekündigt, dass die Tage für iPhoto und Aperture in Zukunft gezählt sind. Nachfolger wird die Hauseigene Anwendung „Fotos“ werden. Viele Monate sind dann nun seit der Ankündigung vergangen bis nun vor wenigen Tagen eine neue öffentliche Betaversion von Mac OS X in Version 10.10.3 erschienen ist, in der nun auch erstmals die neue Anwendung „Fotos“ mit installiert wird. Apple erspart dadurch zwar den doch sehr kopflastigen Spagat (Ironie!) zwischen der Bildbearbeitung unter iOS und der Bildbearbeitung am Mac mit iPhoto oder Aperture, streicht im selben Zug aber auch sämtliche Vorteile einer professionellen Bildverwaltung die bisher Aperture geliefert hat, inkl. dem Workflow den man als Apple-Jünger gewohnt ist.
Ein für mich ziemlich erschreckender Schritt, da dies mitunter auch in meinem Fall bedeutet, dass „Aperture“ eines Tages seinen Geist aufgeben wird und ich mich mit einer komplett neuen Software beschäftigen darf. „Fotos“ wird hier kein richtiger Ersatz werden, denn diese Anwendung liefert nur eine minimalistisch gehaltene Basis an Werkzeugen für die digitale Nachbearbeitung von Bildern. Das Apple einen solchen radikalen Schritt geht und gerade im hauseigenen Urschlamm eine eigene Grube gräbt, ist schon eine gewisse Leistung. Apple hat sich schließlich immer wieder damit gebrüstet, dass sie die Firma sind, die Computer für kreative erschafft und auch immer wieder rückte dabei die Arbeit am Bild in den Vordergrund. Photoshop war zum Beispiel einst auch eine Software, die es nur am Mac gab und das eben nicht ganz Grundlos.
Mit „Aperture“, welches Ende 2005 erstmalig von Apple vorgestellt wurde, ging man einen recht großen Schritt auf Fotografen zu und trat in direkte Konkurrenz zu Adobe’s „Lightroom“, welches ein Jahr zuvor erschienen ist. Natürlich wurde auch die Werbetrommel immer wieder für Aperture gerührt und aktuell zieren noch überzeugende Sprüche die Website zu Aperture auf der offiziellen Seite von Apple die z.B. lauten:
Mit Aperture bekommen Fotos genau die professionelle Behandlung, die sie verdienen – mit ausgefeilten Tools zum Perfektionieren von Bildern und leistungsstarken Optionen zum Suchen und Auswählen der besten Aufnahmen.

Nun gibt Apple seinen Nutzern die professionelle Behandlung die sie offensichtlich verdient haben, wenn sie sich auf Aperture eingelassen haben. Sie werden sitzen gelassen und dürfen für rund 125 Euro auf Adobe Lightroom wechseln, wenn sie weiterhin professionell Bilder verwalten und bearbeiten möchten. Dankeschön…

Immerhin hat Adobe reagiert und schon vor längerem eine Erweiterung entwickelt, mit der man seine Apertrue Mediatheken in Lightroom migrieren kann. Infos dazu gibt es hier: http://blogs.adobe.com/lightroomjournal/2014/10/aperture-import-plugin-now-available.html. Dies setzt natürlich voraus, dass man Lightroom besitzt. Diese Software gibt es wahlweise in der Creative Cloud im Abo oder zum einmaligen Kaufpreis. Weitere Infos hier: https://www.adobe.com/de/products/photoshop-lightroom.html?promoid=KLXLX.

Fotos hat Apple seinen Nachfolger für Aperture und iPhoto getauft. Die Bearbeitungsoptionen von Bildern sehen exakt so aus wie unter iOS und sind sehr spartanisch gehalten. Nichts für Pro-Anwender.
Fotos hat Apple seinen Nachfolger für Aperture und iPhoto getauft. Die Bearbeitungsoptionen von Bildern sehen exakt so aus wie unter iOS und sind sehr spartanisch gehalten. Nichts für Pro-Anwender.
So sieht Aperture in Version 3 aus. Eine große Anzahl an Werkzeugen zur Bearbeitung von digitalen Negativen (RAW / NEF) steht hier bereit.
So sieht Aperture in Version 3 aus. Eine große Anzahl an Werkzeugen zur Bearbeitung von digitalen Negativen (RAW / NEF) steht hier bereit.

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