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iPhone 3G – Feinste Technik auf kleinstem Raum

Weniger als eine Minute Minuten Lesezeit

Mit dem iPhone ist Apple mehr oder minder die eierlegende Wollmilchsau gelungen. Auch wenn zuvor bereits einige Gerätehersteller Ihren persönlichen Versuch gestartet hatten etwa ähnliche Technik an den Kunden zu bringen, so kann man nun sicherlich behaupten, das erst Apple die eierlegende Wollmilchsau auf den Markt gebracht hat und selbst Platzhirsche wie den Blackberry etwas in die Ecke drängten. Mit dem iPhone 3G (3G steht übrigens für die Datenübertragungsgeschwindikeit im mobilen Internet und nicht das es sich bereits um die dritte Generation handelt) hat Apple vor einiger Zeit dann auch auf die Anwender Rücksicht genommen und bei der Übertragungsgeschwindikeit nicht mehr ausschließlich auf das etwas langsammere EDGE gesetzt, sondern ermöglicht auch das Surfen über UMTS, was aber etwas mehr auf den Akku geht. Neu im Vergleich zum Vorgänger ist das eingebaute GPS Modul das eine Ortung ermöglicht und somit dem Anwender mit entsprechenden Programmen auch Umgebungspezifische Informationen anbietet. Aber auch in den Google Maps, die auf den Geräten vorinstalliert sind (es fallen also keine Abokosten für Straßenkarten an wie das z.B. bei Nokiogeräten der Fall ist) macht sich das GPS Modul sichtbar und eignet sich nicht nur zur Ortung sondern auch als respektables Navigationsgerät (Natürlich nicht mit der zeitnahen Präzision eines üblichen Navis wie dem TomTom etc.). Doch bevor es nun zu durcheinander ist, mein beliebtes auseinanderzerren der interessantesten Aspekte…

1. Das Handling
Das wohl wichtigste an einem Telefon oder mobilen Endgerät ist seine Bedienung und das diese leicht zu verstehen ist. Hier hat Apple eindeutig die Nase vorn im Vergleich zu den vielen anderen Anbietern. Die Menüführung ist, wie man es ggf. auch vom Mac OS kennt, intuitiv. Selbst absolute Laien finden sich schnell zurecht und wissen, wie sie zwischen den „Menüebenen“ wechseln können oder wie man das Programm startet… Manch einer braucht natürlich einen kleinen Denkstoss, aber der Rest geht dann ganz von alleine. Was ich vor allem bewundernswert finde ist, das Apple sehr viel darauf geachtet hat das es nicht div. Menüunterpunkte gibt. Dies ist lediglich bei den Systemeinstellungen der Fall. Wenn ich da mal auf aktuelle Geräte von Sony Ericsson blicke wo man sich durch div. Reiter wühlen muss um zum Ziel zu finden…
Um das Telefon zu bedienen, reicht bereits ein Finger aus den man auf die Multitouchoberfläche legt um eine Aktion hervorzurufen. Ein Fingertipp auf das Icon startet die Anwendung. Durch wischen über das Display von rechts nach links oder andersrum, wandert man durch das „Hauptmenü“ oder durch Fotogalerien. Das Spreizen der Finger ermöglicht in einigen Anwendungen das Vergrößern z.B. bei Internetseiten, Bildern oder den Google Karten.
Einige Programme/Anwendungen reagieren auch auf die jeweilige Lage des Gerätes, durch verbaute Bewegungssensoren die sehr präziese arbeiten so das man das iPhone auch als zuverlässige Wasserwaage verwenden kann. Die Bewegungssensoren sind vor allem bei Spielen nicht uninteressant, aber auch einige Programmierer nutzen diese Technik um Optionen zu aktivieren oder Fische zu füttern.
An vorhandenen sichtbaren Tasten hat das Gerät lediglich 4 Stück. Eines der Tasten ist ein Kippschalter der die Lautsärke des Klingeltons oder die der Musik reguliert, die Taste am oberen Teil des Geräts dient der Gerätesperrung (damit man nicht ausversehen irgendetwas aktiviert in der Tasche) und die Taste am unteren Bildschrimrand dient der Rückkehr zum Startbildschirm oder dem Beenden eines Programms. Zum Stummschalten gibt es noch einen kleinen Kippschalter. Das war es dann aber auch schon…

Software:
Von hause aus liefert Apple das Gerät mit einem Browser, einem Musikabspieler (iPod), E-Mailclient (Mail), Notizblock, Adressbuch, Kalender, Uhr, Taschenrechner (auch wissenschaftlicher), Kartenmaterial (Google Maps), einen „speziellen“ YouTube Player so wie ein Wetterprogramm und Aktienprogramm aus. Möchte man weitere Programme auf das Gerät bringen, bietet Apple den so genannten App Store an, ein digitales Kaufhaus für Programme die man bei aktiver WLAN Verbindung direkt über das iPhone laden kann (es gibt kostenlos so wie kostenpflichtige) oder zuhause über iTunes laden und anschließend auf das iPhone installieren kann. Das gleiche gilt auch für die Musik… hier bietet Apple den iTunes Store an der bei aktiver WLAN Verbindung einen Zugriff auf einige 1000 Titel ermöglicht. Laut aktuller Gerüchte soll es aber bald auch möglich sein einzelne Songs auch ohne WLAN Verbindung kaufen zu dürfen. Bisher scheitert dies aber wohl eher an den Mobilfunkanbietern, als an Apple. Die Installation weiterer Software ist übrigens sehr einfach gehalten und erfordert keine Programmiertechnische Kenntnisse. Will man ein Programm wieder entfernen, muss man den Finger einfach auf dem Icon belassen bis dieses beginnt zu zittern. An der oberen Programmecke erscheint dann ein kleiner Kreis mit Kreuz dessen antippen das Programm wieder entfernt.
Abenteuerlich wird es hingegen, wenn ein Programm aktualisiert werden muss. Solche Aktualisierungen signalisiert der App Store durch eine rote Zahl… Lädt man die Programme aus, startet zwar gleich der Prozess, meist scheitert das beenden jedoch mit der Meldung das eine Verbindung zu iTunes am Computer notwendig wird. Folgt man dieser Anweisung, wird man aber mit weiteren Konflikten überrascht, denn iTunes spuckt die Meldung aus, das das eine oder andere Programm nicht erfolgreich aktualisiert werden konnte. Meist hilft es nur, vorher das Programm vom iPhone zu löschen und es erst dann zu aktualisieren. Ich empfehle hier, die Programme über iTunes zu aktualisieren, dann die Programme vom iPhone zu löschen und danach die Synchronisation zu starten. Allerdings sollte man dabei nicht außer acht lassen, das beim löschen der Programme auch alle Einstellungen verloren gehen. Besonders bei Spielen ist das ärgerlich, da auch gespeicherte Spielstände und Punkte etc. futsch sind. Hier muss Apple definitiv nachbessern.

Mobiles Internet:
Aus meiner Sicht ist das iPhone das erste akzeptable Gerät für den mobilen Zugang in das Internet. Dafür sorgt natürlich der große Bildschirm aber auch das Steuern über die Fingergestiken am Touchscreen machen das ganze zu einem Vergnügen. Lediglich Safari hinterlässt bei dem ganzen Spass einen bitteren Beigeschmack, denn das Programm rühmt sich nicht gerade mit Stabilität. Häufige Abstürze schmälern die Freude am mobilen Surfen erheblich und Apple untersagt bisher anderen Programmieren das „einschläusen“ alternativer Browser wie dem Firefox, Opera usw.
Schön gelöst hingegen ist das Navigieren durch mehrere Seiten, denn wie bei einem Bilderalbum kann man hier in eine Übersicht wechseln und durch die einzelnen Seiten wandern die man geöffnet hat. Bei den Lesezeichen zeigt sich Safari ebenfalls als zuverlässiger „Dienstleister“. bereits vorhandene Adressen die bei den Lesezeichen existieren, werden bereits beim Tippen in die Adresszeile automatisch vervollständigt. Alternativ kann man natürlich auf die Lesezeichenliste zurück greifen. Umbenennen, verschieben oder löschen von Lesezeichen ist aber bedauerlicherweise nicht möglich.
Befindet man sich auf einer Seite wo das eingeben von Text oder Passwörtern erforderlich wird, öffnet sich beim berühren des Feldes eine virtuelle Tastatur auf dem Bildschirm. Je nachdem wie das iPhone gedreht wird, erscheint diese Tastaur vertikal oder horizontal, wobei die vertikale Tastatur deutlich besser für Eingaben ist. Leider passieren aber auch hier öfter mal Abstüze, wenn die Tastatur geladen wird.
Ebenfalls tragisch, aber nicht Schuld von Apple, sind so einige abgespeckte Seiten im Internet die auf mobile Endgeräte zugeschnitten wurden. Gerade durch das iPhone ist bei Programmieren in dieser Hinsicht ein Hype ausgelöst worden. Seiten von Amazon oder eBay lassen sich auf dem iPhone erstmal nur in der abgespeckten Version einsehen die nicht den kompletten Umfang der Seite bieten. Gerade bei eBay kann das unschön sein wenn man sein Profil einsehen möchte oder änderungen vornehmen will. Bei amazon hat man immerhin dazugelernt und bietet inzwischen per Knopfdruck an, zur normalen Seite zu wechseln. Auf YouTube kommt man mit Safari überhaupt nicht weiter und richtig peinlich wird es bei Apples eigenen Dienst „MobileMe“ das über das iPhone nicht erreichbar ist. Apple verweist auf die feste Verzahnung beim iPhone, das ist aber sehr oberflächlich gemeint und bezieht sich auf das Syncen von Daten. Wer jedoch seine Galerien verwalten will oder auf die digitale Festplatte usw. zugreifen möchte, bleibt draußen.
Wesentlich zuverlässiger arbeitet hingegen das Programm „Karten“, dass wie schon erwähnt, sich die Google Maps zu nutze macht. Das Kartenmaterial wird direkt aus dem Internet geladen und dank des verbauten GPS Moduls kann man sich auch schnell orten lassen. Findet das iPhone kein GPS Signal, wird man anhand von WLAN Spots oder der Mobifunkmästen geortet. Bei vorhandenen GPS erhält man aber eine sehr Präziese Anzeige (wenn auch gelegentlich etwas Sprunghaft), während die anderen Ortungsoptionen nur eine ungefähre Ortung im nähren Umkreis erlauben.
Auch nicht unwichtig ist natürlich der mobile E-Mailzugriff. Viele Handys haben bereits eine Möglichkeit E-Mails mittels IMAP oder POP ab zu rufen, aber auch hier ist es erst mit dem iPhone zu einem Genuss geworden, wenn auch dieser wieder etwas eingeschränkt funktioniert was den Funktionsumfang anbelangt. Zwar kann man schnell und einfach seine div. E-Mailkonten einrichten und wie in einem E-Mailprogramm die E-Mails abrufen, lesen und beantworten, doch steckt der Teufel im Detail. Beim verfassen von Nachrichten kann man z.B. die Tastatur nur in der schmalen Version anzeigen lassen. Dann kann man E-Mails zwar verschieben, jedoch nur in Ordner die man bereits zuhause am E-Mailprogramm erstellt hat. Unterwegs ist das erstellen, umbenennen oder löschen von Ordnern nicht möglich. Ungünstig ist hier auch, das man keine Filterregeln erstellen kann die z.B. Spammails automatisch in einen anderen Ordner verschiebt. Auch ist es nicht möglich mehrere Anhänge gleichzeitig zu versenden. Will man also Bilder aus seinem Fotoalbum schicken, muss man das mit jedem Bild einzelnd machen. Des weiteren vermisse ich die möglichkeit eine E-Mail zu markieren… Lediglich das markieren als gelesen oder ungelesen bietet Apple hier an.
Zu guter letzt sei erwähnenswert, das Apple Nutzern des kostenpflichtigen Dienstes „MobileMe“ (ehm. .mac) natürlich eine handfeste Lösung der Synchronisation anbietet. Dies ist vor allem bei dem Kalender und dem Adressbuch nicht uninteressant, da änderungen bei Kontakten oder neue Termine bzw. Terminverschiebungen umgehend mit MobileMe angeglichen werden. Kommt man nach hause und verbindet den Rechner mit dem Internet, werden diese Daten erneut abgeglichen und auf den Computer geladen. Da ganze funktioniert natürlich auch anders herum. Allerdings finde ich den Dienst „MobileMe“ recht kostspielig so das ich ihn nicht als zwingend notwendig ersehe. änderungen werden ggf. auch beim Anschluss am Computer über iTunes abgeglichen

Schreiben am iPhone
äh, anderes Thema… OK… Dank der virtuellen Tastatur kann man durchaus effizient schreiben, was man auf den ersten Eindruck garnicht glauben mag. Doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bekommt man dann doch eher Probleme wenn man eine SMS über ein normales Handy schreiben will. Unterstüzen soll beim Schreiben aber auch eine „intelligente“ Schreibhilfe die ähnlich wie bei dem bekannten T9 Wörter erkennen kann und ggf. anpasst. Bei Apple hat man sich hier aber wohl einen Spass erlaubt und will dem Nutzer davon überzeugen, doch bitte mehr Umlaute zu benutzen und zwar da wo man sie nicht braucht oder niemals brauchen würde. Aber auch ganz geläufige Wörter werden beim iPhone durch den Kakao gezogen oder so umgemodelt das man wahnsinnig wird. Dank der Rechtschreibkontrolle, die sich aktuell nicht deaktivieren lässt (soll aber mit dem nächsten Update endlich gehen), dauert das schreiben am iPhone leider ungewollt lange da man immer wieder dabei ist die verschlimmbesserten Wörter nachträglich zu korrigieren oder man muss den Textfluss beenden um dann das vorgeschlagene Wort ab zu lehnen, was nur geht wenn man der Vorschlag direkt mit dem Finger antippt. Immerhin kann man innerhalb der Buchstaben direkt an die Position springen die man korrigieren will. Dazu muss man einfach den Finger auf dem Wort liegen lassen bis eine Lupe erscheint. Dann nur noch den Finger mit der Lupe an die richtige Stelle schieben und den Fehler eliminieren.
Das letzte ärgernis ist für viele Nutzer auch das fehlen von kopieren und einfügen (Copy & Paste). Man kann also keine Textzeilen z.B. aus dem Browser kopieren und dann in den Notizblock einfügen oder in eine E-Mail. Hier bleibt zu hoffen, das Apple da auch mal was macht. Bisher stehen die Sterne dafür aber nicht so gut, obwohl es bereits findige Programmierer gibt, die dafür Lösungen gefunden haben, die aber nur auf „illegalen Wege“ (mittels Jailbrake) auf dem iPhone platz finden.

Die Kamera:
Da ich eine Spiegelreflexkamera besitze, wird so eine kleine Kamera eher keine Begeisterung in mir hervorrufen. Es ist eben doch einfach nur eine Handykamera. Technisch hat Apple allerdings auch keine Meilensteine gesetzt. Zwar sind die Bilder mit einer Auflösung von 1600 x 1200 Pixeln nicht gerade klein, aber die Qualität ist durch die niedrigen Megapixel nicht wirklich berauschend. Vor allem bei Schwarzwerten lässt die Kamera nach und somit kann man sich ausmalen was passiert, wenn man im dunkleren ablichten will (zumal ein Blitz oder LED Licht fehlt). Das Bild ist dann übersäht mit Rauschen. Am tage macht die Kamera aber akzeptable Motive.
Die gemachten Bilder werden dann ganz bequem im iPhone eigenen Programm „Bilder“ gesichert (dort landen auch alle Fotos die man ggf. mit iTunes gesynct hat).
ärgerlich ist es jedoch, das Apple es nicht ermöglicht Alben an zu legen. So werden alle unterwegs gemachten Bilder in ein zentrales Album gepackt. Nur Bilder die man mit dem PC abgeglichen hat, erscheinen dann als eigenständiges Album. Richtig lustig wird es aber, wenn man die Bilder vom iPhone löschen möchte. Dies erfordert nämlich viel Geduld, da man jedes Bild im Vollbildmodus über eine Menüfunktion löschen muss. Eine Mehrfachselektierung oder das leeren eines Albums ist nicht möglich. Öffnet man ein Album, erscheint erst einmal eine Thumbnailansicht. Berührt man ein Thumbnail, wird dieses dann in der Großansicht geöffnet und durch drehen des iPhones kann man die Bilder vertikal oder horizontal ansehen. Zum nächsten Bild gelangt man durch ein Fingerwischen über das Display. Möchte man in ein Bild zoomen, spreizt man zwei Finger über das Display oder tippt zweimal hintereinander auf das Bild. Ein erneuter Doppeldruck bringt das Bild zurück in die Ursprungsgröße. Berührt man den oberen oder unteren Bildrand, erscheint ein Menü über das man zurück zum Album gelangt, eine Slideshow starten kann oder das gewählte Bild per Mail versenden kann. Bei der Slideshow kann man in den zentralen Einstellungen zwischen 5 Übergängen wählen. Möchte man noch Musik als Untermalung, muss diese zuvor im iPod gestartet werden.
Zum Schluss noch eine Anmerkung bez. des Bildversandes über E-Mail… Leider hat Apple eine interne Sperre verhangen die sich scheinbar nicht so leicht umgehen lässt. So werden die Bilder in einer maximalen Größe von 800 x 600 Pixeln übermittelt. Dies passiert scheinbar bei allen Programmen die Bilder vom iPhone an Onlinedienste übermitteln. Warum das so ist, bleibt aus meiner Sicht unverständlich. Es dient wenn dann als Schutz vor zu viel Traffic im mobilen Internet und evt. als Schutz für übereifrige Bildversender. Dennoch sollte Apple hier dem Nutzer die Wahl lassen und ggf. eine Warnung einblenden das die E-Mail beispielsweise größer als 500 KB ist.

Musik, der iPod:
Apple meint, dass der iPod touch und das iPhone der beste iPod seit seiner Existenz ist. Leider finde ich diese Aussage etwas unzutreffend. Vor allem weil Apple mit dem kostenlosen Programm „Remote“ (ein Programm zum fernsteuern von iTunes über WLAN) selbst den Vergleich liefert, das es Darstellungstechnisch noch besser geht. So werden bei „Remote“ die Wiedergabelisten und Ordner fast so angezeigt, wie man sie aus iTunes kennt. Intelligente Listen sind mit einem lila Symbool versehen, normale Listen sind blau und sogar Ordner mit weiteren Listen kann Remote darstellen und richtig nutzen. Beim iPod auf dem iPhone gibt es keine farblichen Symbole vor der Liste, es erscheint nur der Name der Wiedergabeliste. Ordner kann der iPod auch nicht verwalten, was mehr als merkwürdig ist. Richtig peinlich wird es aber bei der Suchfunktion, denn diese sucht man auf dem iPhone vergeblich während „Remote“ eine Suchfunktion besitzt und selbst die normalen iPods der neuen Generation können mit dem Touchwheel eine Suche starten, dabei hat das iPhone wesentlich mehr potential dank der Tastatur. Natürlich ist es auch hier nicht möglich, Songs oder Listen zu bearbeiten. Und beim Syncen der Podcast treten auch merkwürdige Fehler auf. Bereits gehörte „Sendungen“ werden beim iPhone immer wieder als garnicht oder nur halb gehört/gesehen angezeigt. Wenn man die genannten Schattenseiten des „kastrierten“ iPods aber mal außen vorlässt, ist die Bedienung und das ansehen mal wieder eine Augenweide. Eine nette Spielerei ist vor allem die Funktion „Coverflow“. Diese erscheint, wenn man den iPod in die vertikale Position bewegt. Nun wird es möglich durch die Albencover zu wandern, fast so als währe man vor einer alten Jukebox die einen die Platten im Teller serviert. Das durchwandern tätigt man natürlich mit einem Fingerwischen über das Display.
Natürlich durfte beim iPhone auch nicht so ein kleiner Lautsprecher fehlen, wie es die anderen vorgemacht haben. Die klangliche Qualität ist für das kleine Ding aber in der Tat beachtlich, auch wenn Bässe komplett fehlen und der Ton auch nur in Mono herauskommt.
Natürlich ist es schöner, die Musik über den verbauten Miniklinkeanschluss laufen zu lassen. Passende Kopfhörer legt Apple dem iPhone natürlich in weiß bei.
Die Kopfhörer haben im übrigen eine kleine Fernbedienung verpasst bekommen, die auf den ersten Eindruck eher nur für eine Freisprechanlage gehalten wird. Untersucht man den kleinen weißen „Kasten“ am Kabel jedoch etwas genauer, wird man fest stellen das sich der Knubbel drücken lässt. Dieser „Tastendruck“ erlaubt durch einmaliges drücken das pausieren, drückt man zweimal hintereinander wird zum nächsten Titel gesprungen und drei Tastendrücke hintereinander spult die Musik zurück an den Anfang. Kommt ein Anruf, wird die Musik leiser und wird letztlich pausiert, das klingeln ist im Kopfhörer zu hören und kann mit einem Tastendruck angenommen oder beendet werden.
Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp. In den Einstellungen des iPhones kann man im Punkt „Allgemein“ den „Home-Button“ dem iPod zuweisen. Das bedeutet, dass wenn man zweimal hintereinander den Homebutton drückt, ein kleines schwebendes Fenster auftaucht das den Zugriff auf die iPod Steuerung erlaubt ohne das der iPod gestartet werden muss und dadurch ein anderen Programm beendet wird. Dieser Zugriff funktioniert bei fast allen Programmen, erfordert bei den ersten malen aber etwas Übung.

Das Telefon:
Mensch, fast vergessen… Mit dem iPhone kann man natürlich auch telefonieren. Die Telefonfunktion hat Apple in 5 Kategorien unterteilt. Eine Favoritenliste, zuletzt geführte und verpasste Anrufe, dem Zugriff auf das Adressbuch, dem Tastenfeld zum manuellen Wählen und dem Anrufbeantworter (Visual Voicemail).
Bei der Favoritenliste kann man seine „Lieblinge“ direkt aus dem Adressbuch verknüpfen, mit einer beliebigen fest gelegten Nummer. Da im Adressbuch die Nummern klar von Mobilfunk und Festnetz sowie Zuhause und Arbeit getrennt werden, macht auch die Favoritenverwaltung spass. Bei den „vergeblichen Anrufen“ werden die Anrufe angezeigt, die ins leere führten (sprich: man hat niemanden erreicht) und natürlich auch die Anrufe in Abwesenheit die durch ein deutliches rot hervorgehoben werden. Kontakte aus dem Adressbuch werden natürlich namentlich angezeigt und über ein Pfeil am Ende des Namens gelangt man direkt zum Adressbucheintrags von wo man aus alle Nummern des Kontaktes abrufen und anrufen kann.
Das Adressbuch im Telefonmodus ist nichts anderes als das eigenständige Adressbuch als Programm im Hauptmenü und somit „unspektakulär“, darum also gleich weiter zu den „Tasten“. Hier hat sich das iPhone sogar als Seniorenfreundlich erwiesen, denn die Zahlentasten sind sehr großzügig angelegt und somit ist ein vertippen fast unmöglich. Möchte man die manuell eingetippte Nummer im Telefonbuch speichern, drückt man auf ein kleines Kontaktsymbol, was dann ein kleines Menü öffnet und das erstellen eines neuen Kontaktes ermöglicht oder das hinzufügen der Nummer zu einen bestehenden Kontakt.
Ein letztes technisches „Schmankerl“ ist die Visual Voice Mail, die in jener Form derzeit nur von T-Mobile (in Deutschland) angeboten wird. Während der klassische Anrufbeantworter eines Handys immer angerufen werden muss, um ihn ab zu rufen, kann dies beim iPhone direkt über das Display geschehen, fast so wie man das ggf. von der Musikbedienung aus iTunes kennt. Hat man eine Nachricht ausgewählt, erscheint am unteren Bildschirmrand eine Zeitleiste über die man an eine beliebige Steller innerhalb der Nachricht springen kann. Auch das pausieren ist natürlich möglich, ohne das man sich dabei eine Tastenkombination merken muss. Natürlich lassen sich über die grafische Oberfläche der Mobilbox die Nachrichten auch löschen (erst einmal temporär).
Zum anhören der Nachrichten kann man die kleinen Lautsprecher des iPhones nutzen oder die angeschlossenen Kopfhörer.
Eigene Ansagen erstellt man übrigens auch direkt am iPhone, mittels internen Recorder. Mag man seine Ansage nicht mehr, kann man per Fingerklick zur Standardansage wechseln. Allerdings kann man nur eine persönliche Ansage speichern, obwohl da sicherlich mehr möglich währe.

Akkuleistung:
Auch hier bin ich positiv beeindruckt. Anfangs hat der Akku zwar nur einen Tag gehalten (weil ich ständig an dem Gerät rumgefingert habe), inzwischen komme ich aber mit einer Ladung zwei bis drei Tage durch. Laut Medienberichten ist das iPhone im Zusammenhang mit der 3G Nutzung bisher das Leistungsstärkste Gerät. Ich denke dem kann ich zustimmen…

Zum Abschluss, Datenverbrauch:
Man sollte beim iPhone nicht außer acht lassen, dass dieses Gerät mehr oder minder permanent online ist und die meisten Programme greifen ebenfalls auf das Internet zurück. Demnach sollte man sich also gut überlegen ob man den normalen Weg geht und einen Vertrag mit passenden iPhone-Tarif abschließt oder ob man eher illegal ein Gerät mit „fremder“ SIM-Karte verwendet.
Die interessanteste Frage für mich wahr aber gewesen, wie viel Traffic das Gerät so verursacht. Da der erste Monat von so einem neuen Stück Technik wohl ausschlaggebend für den Verbrauch sein wird, war das also mal ein recht spannender Test. Mein Verbrauch lag bei etwa 350 MB am Monatsende von 500 MB im günstigsten iPhone Tarif. Demnach kann ich davon ausgehen, das sich dieser Verbrauch eher minimalisieren wird. Das Gerät hat dabei etwa alle 15 Minuten meine E-Mails abgerufen (von drei Mailservern), ich habe recht viel im Internet gesurft und auch oft Google Maps genutzt. Wer sich also auf die Grundfunktionen des WWWs zurück besinnt, also nicht zwangsweise Musikstreams und Videostreams ansieht, wird mit 500 MB Freivolumen recht weit kommen. Eine Internetseite hat in der Regel nur wenige KB im Verbrauch und selbst reine Bilder übersteigen seltenst die 1 MB Grenze.

Fazit:
Natürlich kam es wie es kommen musste… Nach knapp einem Jahr ohne Mobiltelefon hat das iPhone inzwischen einen festen Platz in meinem Leben gefunden. Schon als das erste iPhone Realität wurde, habe ich mit dem Gerät geliebäugelt aber es war mir einfach noch zu teuer mit Vertrag. Beim iPhone 3G wurde es erschwinglicher…
Ich nutze oft das Internet um unterwegs Informationen ab zu rufen oder Preisvergeleiche zu machen (macht Spass mal die Preise von Saturn und Amazon zu vergleichen) und auch die Google Maps haben bei mir großen Anklang gefunden. Oftmals muss man nicht einmal die genaue Adresse eingeben wenn man zu einem bekannten Gebäude oder Ort möchte… Und auch die Routenplanung ist völlig in Ordnung, wird im nächsten iPhone Update dann aber auch endlich für Fussgänger respektive Radfahrer ausgelegt sein, was lobenswert ist.
Ich möchte aber auch nicht unter den Tisch kehren, dass das iPhone durchaus auch einige Macken zu bieten hat… Manchmal etwas zu viele für meinen Geschmack. Natürlich ist Apple bemüht mit Softwareupdates das ganze von Zeit zu Zeit zu beheben, aber hätte man das eine oder andere nicht schon vorher mal bemerken können?
Dinge wie die durchaus schlechte Rechtschreibkorrektur die sich nicht abschalten lässt, der letztlich lieblos programmierte iPod (wie hier erwähnt, kann Apple das besser) der nicht mal eine Suchfunktion hat usw.
Hier wird eindeutig klar, dass iPhone steckt noch immer in Kinderschuhen und hat noch eine kleine Reise vor sich um auch mal zu einem größeren Paar zu wechseln. Das nächste größere Update steht aber in jedem Fall vor der Tür und viele änderungen sind schon durchgesickert, also heißt es hier abwarten und vielleicht wird dann die eine oder andere Kritik dieses Berichtes hinfällig. Ich würde es mir sehr wünschen…
Trotz des Tadels sei aber auch erwähnt, das Apple mit dem iPhone ein sehr komplexes mobiles Gerät auf die Beine gestellt hat, das einige Hersteller ziemlich ins Schleudern gebracht hat und das ohne Jahrelange Vorerfahrungen in diesem Segment. Bevor man also nur mit Kritik um sich herumwirft, sollte man vielleicht auch vorher mal einen Blick auf die Konkurenz werfen, dem Windows Mobile fähigen Geräten. Hier berichten Nutzer auch von vielen lustigen Problemen an denen schon seit vielen Jahren rumgefixt wird. Da hat Apple mit seinem speziellen iPhone OS schon wesentlich mehr erreicht und es vor allem Massentauglich gemacht.

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